VfB

Unterkomplex

Zugegeben hat man ja schon drauf gewartet, wann sich die erste große Fangruppierung wie das Commando oder Schwabensturm zur Situation beim VfB äußert. Heute war es soweit und das Commando hat eine eindeutige Richtung eingeschlagen. Das es zur geplanten aoMV unterschiedliche Meinungen gibt und das diese Meinungen sich komplett unterscheiden – geschenkt. Ich persönlich weiß, vor allem mit Blick auf die handelnden Personen, auch noch nicht wie ich das genau einschätze. Die vier Mitglieder, welche die aoMV möchten, haben nun aber auch schon bereits kommuniziert, dass diese auf keinen Fall während der Saison stattfinden würde. Daher stört weder die Aktion, noch die Unterschriften dafür in irgendeinerweise das, was uns allen am wichtigsten ist: den Klassenerhalt. Ob sich im Verein die Köpfe eingeschlagen werden, ist der Mannschaft auf dem Platz einfach sowas von egal. Daher sind diese Ausführungen des CC97 nicht relevant.

Wo die Stellungsnahme aber für mich sehr interessant wird ist dieser Absatz:

Es gibt genug zu kritisieren, sowohl innerhalb des e.V. als auch AG-seitig. Eine wilde Vermischung der Themen und geforderte e.V.-Köpfe aufgrund sportlicher Fehlentscheidungen halten wir aber für die völlig falsche Herangehensweise zur Aufarbeitung der aktuellen Situation.

Auch wir sind es leid

Das ist, sorry, einfach maximal unterkomplex. Hier wird der Verein, vor allem aber natürlich in Person von Claus Vogt (und Rainer Adrion), aus der Schußlinie genommen. Um dessen Kopf handelt es sich ja in der indirekten Ansprache. Wir haben in der VfB AG einen Aufsichtsrat, dem stehen Leute aus dem Verein vor. Genau diese Leute waren mitverantwortlich als Alex Wehrle zurück nach Stuttgart geholt wurde. Dieser Wehrle hat im Alleingang (ja, natürlich seine Berater) Bruno Labbadia auch nach Stuttgart zurückgeholt. Was dann passiert ist haben wir alle gesehen. Platz 18. Erneute Reißleine. Mit Sebastian Hoeneß sieht man, was möglich ist, wenn ein Trainer etwas besser zur Mannschaft passt. Aber es ist noch lange nicht geschafft. Ein Drittel der Saison, die uns vielleicht den Klassenerhalt kostet, wurde mit Labbadia zum Fenster rausgeworfen. Und das ist eine Fehlerkette, daher gibt es natürlich eine Vermischung von e.V. und AG – alles andere entspricht einfach nicht der Wahrheit. Wer sucht den Sportvorstand raus, wenn einer kommt? Wehrle mit Segen und Abstimmung des Aufsichstrat. Und wer sitzt dort. Genau.

Das Commando weist auf eine Aufarbeitung am Ende der Saison hin. Wer am letzten Sonntag den Auftritt von Alex Wehrle bei „Sport im Dritten“ gesehen hat, bekommt ein Gefühl wie die schonungslose Analyse aussehen wird: Schuld haben alle anderen, Fehler gemacht auch nur die anderen. Da zu glauben, dass am Ende der Saison aufgeräumt wird ist maximal naiv.

Genauso interessant ist, wer die volle Breitseite des CC97 abbekommt: Sven Mislintat und Christian Riethmüller. Claus Vogt selbst? Ein bisschen ein erhobenen Zeigefinger für die mangelhafte Kommunikation. Das war es dann auch. Also bitte erzählt mir nichts von:

Wie immer authentisch, ehrlich und unabhängig von Personen.

Auch wir sind es leid

Das kann ich mit dieser Stellungsnahme leider so überhaupt nicht bestätigen und nachvollziehen. Niemand möchte, dass aus dem Klüngel Dietrich und Co. hier wieder Leute aufschlagen, genauso wenig können wir einen neuen Klüngel Vogt und Co. gebrauchen und da sind wir gerade schon mittendrin dabei.

VfB

Nur Verlierer

Die aktuelle Saison, aber vor allem die Episode Bruno Labbadia, hinterlässt einen VfB Stuttgart am Abgrund und kurz vor dem erneuten Absturz in die zweite Liga, aber vor allem verbrannte Erde und dazu nur Verlierer.

Bruno Labbadia

Bisher hatte Labbadia immer noch den Ruf des Feuerwehrmann inne, einer der die Mannschaften aus auswegslosen Situationen rettet. In Hamburg, beim VfB selbst, aber auch in Wolfsburg und Berlin gelang es ihm. Der Ruf dürfte nun mehr als ramponiert sein, ein einziger Sieg in seiner zweiten Amtszeit hat er auf seinem Konto. Schlechtere Punktschnitte wie seine Vorgänger Wimmer und Matarazzo. Er wird als Trainer in Erinnerung bleiben, der stur an seinem System festgehalten hat, Anton und Silas konsequent positionsfremd einsetze, nur um letzteren dann für seine schlechte Leistung zu kritisieren. Die Abwehr konnte er nicht stabilisieren, von der Offensive wollen wir gar nicht sprechen. Warum Labbadia diesen Job überhaupt angenommen hat, wohl wissend, dass dieser Kader zu seiner Art Fußball überhaupt nicht passt – man könnte vermuten das der Vertag finanziell wohl ganz interessant war. Man muss kein Fan von Labbadia sein, aber der Umgang von Wehrle und Co. nach dem Spiel gegen Union Berlin war ein absolutes Unding. Zwei Tage Schwebezustand, selbst das Training am Sonntag musste er noch leiten – wohl wissend, dass gerade über seinen Job entschieden wird. Das hat niemand verdient, so ist Labbadia einer der größten Verlierer der letzten Monate.

Alex Wehrle

Um Himmels Willen. Man weiß gar nicht wo man anfangen soll. So viel Unfähigkeit, Dilettantismus, katastrophale Kommunikation, schlimme Entscheidungen – das habe ich beim VfB noch nie gesehen – und ich habe in weit über 40 Jahren echt schon viel erlebt. Kann er den Trainerschwebezustand im Spätherbst 2022 noch auf Sven Mislintat schieben, mit dem man sich nicht auf einen Trainer einigen konnte, das unwürdige Schauspiel nun geht aber alleine auf seine Kappe. Aber eigentlich musst du anfangen mit der Entscheidung Labbadia überhaupt zu holen. Im Vakuum ohne Sportdirektor hatten Wehrle und seine Berater Khedira und Lahm die Idee, den vermeintlichen sicheren Weg zu wählen. Wie es Wehrle auch auf der Pressekonferenz vorstellte: die höchste Wahrscheinlichkeit die Klasse zu halten. Hatte es ja schließlich schon bewiesen, der Bruno. Es gab kein sportliches Gegengewicht, welches noch ein Veto einlegen konnte, Mislintat war ja vor die Tür gesetzt worden. Genau das was man Mislintat ja so gerne vorgeworfen hatte: Ein Alleingang. Mit katastrophalen Auswirkungen. Weder seine sportlichen Berater noch Wehrle haben es gesehen, dass dieser Kader und dieser Trainer einfach nicht passen. Ein Armutszeugnis. Dazu einen Vertrag bis 2025, der bei allen nur Fragezeichen hinterließ. Nun lief das mit Bruno nicht sonderlich gut und statt die Länderspielpause zu nutzen, lies man Labbadia weiter gewähren. Eine Niederlage bei der total heimschwachen Union war wohl nicht eingeplant. Anders lässt es sich nicht erklären, wie man fast zwei Tage benötigte um sich a) von Labbadia zu trennen und b) einen Nachfolger zu präsentieren, der jetzt einen Trainingstag vor dem Spiel gegen Nürnberg hat. Wow. Wie unfähig muss man sein, so in diese Situation zu gehen, diese Entscheidungen zu treffen, dazu diese Kommunikation, die VfB Fans mehr oder weniger verhöhnt. Einfach eine einmalige Geschichte, um die uns die Bundesliga beneidet – oder wie war das bei der Vorstellung, Herr Vogt?

Claus Vogt

Und dazu seine ganzen Leute im und außerhalb des Vereins. Das wir wieder an dem Punkt stehen, an dem wir jetzt stehen, daran hat der Präsident einen ganz ganz großen Anteil. Alles was (ihm) nicht passt wurde aus dem Weg geräumt, gegangen oder hat freiwillig den Posten geräumt (damit sind nicht Leute wie Erhard, Schraft und Co gemeint). Gegenstimmen, die bei einer Verpflichtung von z.B. Labbadia so wichtig gewesen wären, die gibt es nicht mehr, ausgeschaltet, einfach weg, damit es kuschelig einstimmig wird beim VfB. Man versucht zwar die tollen Arbeit der Gremien und alles zu loben, wenn aber selbst in den Stuttgarter Zeitung/Nachrichten schon von einem „toxischen Spiel der persönlichen Eitelkeiten in unterschiedlichsten Gremien und Ämtern“ welches das Chaos verursacht hat, die Rede ist, dann weißt du das wir nicht mehr von Verschwörungstheorien sprechen, auch wenn uns das diverse Leute im Verein und auf Twitter noch glaubhaft versichern wollen. Wehrle war und ist der Wunschkandidat von Claus Vogt und damit ist der Niedergang auch ganz direkt mit dem Präsidenten verbunden. Die Herren kleben aber alle auf ihren Posten und es sieht leider nicht so aus, als ob sie diese freiwillig räumen würden, trotz der Fehler, trotz dem Chaos welches sie angerichtet haben. Ein Mann mit etwas Anstand und Ehre würde seinen Posten freiwillig räumen, der VfB liegt wohl doch so am Herzen oder sind es vielleicht doch andere Dinge?

Fabian Wohlgemuth

Angekommen und irgendwie schon gefühlt bei der ersten Entscheidung übergangen, als er einen Trainer vorstellen musste, bei dem er nur noch den Namen abnicken durfte und danach? Blass geblieben. Klar ist der Umstieg von Paderborn nach Stuttgart eine ziemliche Umstellung, aber auch in den letzten, sportlich schwierigen, Wochen hat er sich nicht sonderlich aufgedrängt. Wie stark er involviert war bei der Auswahl von Sebastian Hoeneß – vielleicht werden wir es auf der Pressekonferenz erfahren.

Fans

Ganz ehrlich, wir sind mal wieder die größten Verlierer. Jede Woche wird das Neckarstadion fast voll gemacht, die Auswärtskontingente ausgeschöpft, der Support ist da – mehr als es die Mannschaft und er Verein verdient hätten. Nach Dietrich und Reschke war die Bereitschaft da, der neuen Führung Vertrauen zu schenken und wir wurden bitter enttäuscht. Die Nachfolger von Wehrle, Vogt, Adrion, ja aber auch von Bühler, Wenninger oder Astor und wie sie alle heißen, die müssen leider wieder bei Null anfangen. Müssen das Vertrauen der Fans zurückgewinnen und das wird nach den vielen Enttäuschungen der letzen Jahren mit Sicherheit kein einfaches Unterfangen. Dazu stehen wir vor dem dritten Abstieg in nicht einmal zehn Jahren. Das zarte Pflänzchen Hoffnung nach dem Aufstieg 2020 wurde von Vogt und Konsorten niedergetreten.

Vielleicht

Aber vielleicht gibt es doch noch einen Gewinner. Sollte es Sebastian Hoeneß schaffen die Klasse zu halten, dann steht er im Jahresbuch der VfB Saison 2022/23 auf jeden Fall auf der Gewinnerseite und beim VfB wird nach Dieter Hoeneß endlich der Name „Hoeneß“ mal wieder positiv belegt sein. Ich glaub noch dran.

twofourtwo x 242

twofourtwo x 242 / 072: Ein Neustart mit Knall?

Ich mag es, wenn man gemeinsam Lösungen findet. Ich mag es, wenn man gemeinsam an Projekten arbeitet und am Ende zum Ziel kommt. Das heißt in meinem Leben oft auch mit Menschen zusammenzuarbeiten, die man vielleicht nicht direkt ganz sympathisch findet, mit denen man nicht ein Glas Wein am Abend trinken würde. Aber das Ziel steht über allem. Persönliche Befindlichkeiten hinten anstellen, das Ego zurückstellen, auf die Zunge beißen. Manchmal kracht es auf dem Weg dahin gewaltig. Ist aber oft notwendig Druck abzubauen, Frust abzulassen. So lange es konstruktiv bleibt.

So, das war meine Idealvorstellung. Beim VfB lief es wie wir alle wissen etwas anders. Wobei ich nicht weiß, wie viele Gespräche es gab und Hitzlsperger am Ende keinen anderen Ausweg mehr sah, als diesen offenen Brief zu schreiben. Die Gründe dafür bleiben mir weiterhin nicht wirklich nachvollziehbar. Vermutungen ja. Wissen nein.

Positiv an dem ersten Bundesliga Spieltag im Jahr 2021 war nicht das Ergebnis, sondern die Tatsache, dass beide Seiten ein Anzeichen des Miteinander gesendet haben. Eine Lösung im Sinne des VfBs zu finden. Klar, wieso musste es erst zum großen Knall kommen, das darf man berechtigt fragen.

Auflösen lässt sich die Situation eigentlich nur, wenn beide Seiten Fehler eingestehen, Entschuldigungen aussprechen und eine Bewerbung zurückgezogen wird. Wenn das möglich ist, sollten auch wir Fans verbal abrüsten, aber wachsam bleiben.

Ich bin jetzt einfach einmal naiv positiv und hoffe, dass der Knall der Anfang war für eine gemeinsame Lösung. Für den VfB.

twofourtwo x 242

twofourtwo x 242 / 065: Noch nicht selbstverständlich

„Haben wir keine anderen Probleme?“ ist eine der häufigsten Antworten bzw. Kommentare, wenn es darum sich in aller Deutlichkeit gegen Sexismus auszusprechen. So auch wieder gehört, als sich der VfB, aber auch Claus Vogt als Präsident deutlich gegen die zwei letzten Transparente im Spiel gegen St. Pauli und gegen Heidenheim der Südbande positionierte. Nicht akzeptabel. Punkt. Keine Diskussion.

„Das war doch nur Spaß“ und überhaupt „es ist ja ein gesellschaftliches Problem“. Spaß ist es überhaupt nicht, wenn dir von einer Auswärtsfahrerin in Hamburg berichtet wird, dass ihr in den Hintern gezwickt und unter das Shirt gelangt wurde. Und nein, sie wollte es nicht so und nein, das ist auch nicht als Spaß oder „witzig“ gemeint. Genauso wie die Transparente. Sexismus, einmal direkt körperlich ausgelebt, einmal nur verbal. Und ja es ist ein gesellschaftliches Problem, aber genau dann tut ein Verein gut daran, sich deutlich dagegen zu positionieren und das Verhalten zu missbilligen. Zu zeigen, dass sich etwas ändern muss und Eltern (Hallo Väter!) ihren Söhnen beibringen, dass sie gefälligst die Hände von Frauen zu lassen haben, damit Frauen einfach unbehelligt ins Stadion gehen können.

„Ist doch selbstverständlich, dass der VfB das sagt“. Nein, leider noch nicht, auch der VfB ist im Wandel und noch vor gut einem Jahr bin ich mir nicht sicher, ob sich der VfB und vor allem der Präsident persönlich so geäußert hätten. Und aus diesem Grunde kann ich das gut finden und muss es nicht als selbstverständlich abtun.

twofourtwo x 242

twofourtwo x 242 / 064: Zwei Gewinner

Die Aussage „es gab keinen Verlierer“ wird ja oftmals bemüht um den Verlierer nicht schlecht aussehen zu lassen. Natürlich hat Christian Riethmüller die Wahl zum Präsidenten des VfB Stuttgart nicht gewonnen, aber er hat sich in den letzten Tagen zuvor, während der Mitgliederversammlung und danach, als würdiger Kandidat präsentiert. Vermutlich war Claus Vogt den ganzen „Wahlkampf“ ein Ticken präsidialer, ein Ticken routinierter um am Ende die Wahl für sich entscheiden. Aber auch bei Christian Riethmüller hätte ich die Aufgabe als neuen Präsidenten in guten Händen gesehen.

An dieser Stelle noch einmal ein Lob an den Vereinsbeirat, der eine gutes Händchen bei der Auswahl der Kandidaten hatte.

Christian Riethmüller möchte ich an dieser Stelle danken, dass er bereit war Präsident zu werden, viel Zeit und Energie in diese Aufgabe gesteckt hat und wahre Größe nach der Wahl gezeigt hat. Durch ein Gratulationsfoto mit Claus Vogt, eine kurze Videobotschaft am Abend und ein Tweet am nächsten Tag nach dem Motto „Jetzt bin ich einfach wieder Buchhändler“. Ganz stark, ich hoffe Christian, du findest einen Weg zum VfB, vielleicht im Beirat. Ich würde mich sehr freuen.

Claus Vogt gratuliere ich herzlich zur Wahl als neuen Präsidenten. Den Worten und Ideen dürfen nun Taten folgen. Viel Erfolg, ein dickes Fell wirst du mit Sicherheit oft auch benötigen im Umgang mit den ein oder anderen Personen. Lieber Claus, bleib bitte neben alle neuen Aufgaben aber vor allem ein Fan aus der Kurve, der genau diese nicht vergisst.

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twofourtwo x 242 / 063: Endlich Wahlwoche und ein gutes Signal

Die Woche findet endlich die Wahl zum neuen Präsidenten des VfB Stuttgart statt. Mit dem 3:1 gegen Nürnberg im Rücken, muss das Sportliche also nicht ganz in den Vordergrund, sondern es kann rein über die Qualität der beiden Kandidaten gesprochen werden.

Und eine Qualität haben beide: sie führen einen, wie ich finde, fairen Wahlkampf. Kleine Spitzen mal hier und dort während der Veranstaltungen. Aber alles in einem absolut sinnvollen und guten Rahmen. Die Unruhe, welche wir die letzten Tage erlebt haben, wurde von außen reingetragen. Von wem wissen wir nicht. Christian Riethmüller vermutet, aber ohne ins Detail zu gehen. Dann tauchte noch der Screenshot aus dem April auf. Ascacibar wurde vom Platz gestellt, Riethmüller äusserte sich aus Fansicht: etwas über den guten Ton raus, aber halt auch emotional. Wer das noch nie gemacht hat, möge sich bitte kurz melden.

Der Screenshot wurde diversen Medien angeboten, Lob hier an die StN, die das Ding einfach stecken lies – nur eine Zeitung veröffentlichte das Ding. Riethmüller schrieb ein paar offene Sätze und Worte dazu. Gut gelöst. Genau wie dann die gemeinsame Veröffentlichung des VfB Vereinsbeirat, Claus Vogt und eben Christian Riethmüller. Gut und souverän mit der Situation umgegangen, ruhig geblieben und nicht noch mehr „Schmutz“ in die Situation reingebracht. Wenn der gewählte Kandidat und der Vereinsbeirat nach Sonntag auch in Zukunft so reagieren, dann sind wir auf einem ganz guten Weg und von außen in den VfB getragene Unruhe kann dann auch mal elegant abgebügelt werden.

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twofourtwo x 242 / 060: Eine wirkliche Wahl

Was wurde nicht auf den Vereinsbeirat des VfB Stuttgart verbal eingeprügelt bevor die Auswahl der zwei finalen Kandidaten überhaupt feststand. Um eine unsägliche Aussage eines Journalisten frei wiederzugeben – es müsste eine Schlange bis auf die Mercedesstraße geben, mit Menschen, die sich entschuldigen müssten. War damals Quark, ist es auch heute, aber die Damen und Herren haben sich frei geschwommen. Natürlich waren einige Aussagen und die Dietrich-Verteidigung zur letzten Mitgliederversammlung kein Ruhmesblatt, aber jeder hat eine zweite Chance verdient und diese wurde genutzt. Unabhängig und mit einem sauberen Anforderungsprofil wurde ausgewählt.

Nun sollte man vielleicht Twitter nicht als den Gradmesser ansehen oder vielleicht eben doch. Die Wahl mit Claus Vogt und Christian Riethmüller wird auf dieser anderen sozialen Plattform fast ausnahmslos (vorsichtig gesagt) kritisch gesehen. Und das ist ein gutes Zeichen. Es ist eben kein Ex-Profi, kein Buchwald, auch wenn so einer oftmals gefordert wurde. Prima zu sehen auch beim „dunkelroten Tisch“ – ich zitiere frei „Ich hab es schon im Firmenforum geschrieben: da müssen überall Ehemalige hin“. Nein. Nur weil einer kicken konnte, ist das lange noch keine Qualifikation für das Präsidentenamt.

Beiden Kandidaten traue ich zu, einen kritischen Blick auf das Treiben an der Mercedesstraße zu haben und auch mal unbequem zu sein. Und beiden glaube ich, dass sie den VfB im Herzen haben und Präsident werden möchten, weil es ihnen wirklich um den Verein geht – ohne andere Absichten. VfB Mitglieder haben nun wirklich eine Wahl, eine Wahl zwischen zwei guten Kandidaten.

Anmerkung: Ich bin gespannt beide Kandidaten persönlich bei der VfBVIERERKETTE kennenzulernen. Die Veranstaltung am 28. November im SSC ist „ausverkauft“ – es gibt keine kostenlosen Tickets mehr. Wir werden die Veranstaltung aber auf jeden Fall online stellen.