VfB

Unterkomplex

Zugegeben hat man ja schon drauf gewartet, wann sich die erste große Fangruppierung wie das Commando oder Schwabensturm zur Situation beim VfB äußert. Heute war es soweit und das Commando hat eine eindeutige Richtung eingeschlagen. Das es zur geplanten aoMV unterschiedliche Meinungen gibt und das diese Meinungen sich komplett unterscheiden – geschenkt. Ich persönlich weiß, vor allem mit Blick auf die handelnden Personen, auch noch nicht wie ich das genau einschätze. Die vier Mitglieder, welche die aoMV möchten, haben nun aber auch schon bereits kommuniziert, dass diese auf keinen Fall während der Saison stattfinden würde. Daher stört weder die Aktion, noch die Unterschriften dafür in irgendeinerweise das, was uns allen am wichtigsten ist: den Klassenerhalt. Ob sich im Verein die Köpfe eingeschlagen werden, ist der Mannschaft auf dem Platz einfach sowas von egal. Daher sind diese Ausführungen des CC97 nicht relevant.

Wo die Stellungsnahme aber für mich sehr interessant wird ist dieser Absatz:

Es gibt genug zu kritisieren, sowohl innerhalb des e.V. als auch AG-seitig. Eine wilde Vermischung der Themen und geforderte e.V.-Köpfe aufgrund sportlicher Fehlentscheidungen halten wir aber für die völlig falsche Herangehensweise zur Aufarbeitung der aktuellen Situation.

Auch wir sind es leid

Das ist, sorry, einfach maximal unterkomplex. Hier wird der Verein, vor allem aber natürlich in Person von Claus Vogt (und Rainer Adrion), aus der Schußlinie genommen. Um dessen Kopf handelt es sich ja in der indirekten Ansprache. Wir haben in der VfB AG einen Aufsichtsrat, dem stehen Leute aus dem Verein vor. Genau diese Leute waren mitverantwortlich als Alex Wehrle zurück nach Stuttgart geholt wurde. Dieser Wehrle hat im Alleingang (ja, natürlich seine Berater) Bruno Labbadia auch nach Stuttgart zurückgeholt. Was dann passiert ist haben wir alle gesehen. Platz 18. Erneute Reißleine. Mit Sebastian Hoeneß sieht man, was möglich ist, wenn ein Trainer etwas besser zur Mannschaft passt. Aber es ist noch lange nicht geschafft. Ein Drittel der Saison, die uns vielleicht den Klassenerhalt kostet, wurde mit Labbadia zum Fenster rausgeworfen. Und das ist eine Fehlerkette, daher gibt es natürlich eine Vermischung von e.V. und AG – alles andere entspricht einfach nicht der Wahrheit. Wer sucht den Sportvorstand raus, wenn einer kommt? Wehrle mit Segen und Abstimmung des Aufsichstrat. Und wer sitzt dort. Genau.

Das Commando weist auf eine Aufarbeitung am Ende der Saison hin. Wer am letzten Sonntag den Auftritt von Alex Wehrle bei „Sport im Dritten“ gesehen hat, bekommt ein Gefühl wie die schonungslose Analyse aussehen wird: Schuld haben alle anderen, Fehler gemacht auch nur die anderen. Da zu glauben, dass am Ende der Saison aufgeräumt wird ist maximal naiv.

Genauso interessant ist, wer die volle Breitseite des CC97 abbekommt: Sven Mislintat und Christian Riethmüller. Claus Vogt selbst? Ein bisschen ein erhobenen Zeigefinger für die mangelhafte Kommunikation. Das war es dann auch. Also bitte erzählt mir nichts von:

Wie immer authentisch, ehrlich und unabhängig von Personen.

Auch wir sind es leid

Das kann ich mit dieser Stellungsnahme leider so überhaupt nicht bestätigen und nachvollziehen. Niemand möchte, dass aus dem Klüngel Dietrich und Co. hier wieder Leute aufschlagen, genauso wenig können wir einen neuen Klüngel Vogt und Co. gebrauchen und da sind wir gerade schon mittendrin dabei.

VfB

Das Leben in einem eingetragenen Verein

Die Geschütze werden aufgefahren und die Wortwahl wird rauer. Kurz vor dem 1:0 in Nürnberg wurde die Seite vfb-jetzt.de publik, die für eine außerordentliche Mitgliederversammlung und die Abwahl des Präsidiums und des gesamten Vereinbeirats aufruft. Das Ganze entsprechend ausformuliert. Eine Antwort – warum eigentlich überhaupt – des VfB lies nicht lange auf sich warten. Generell die Frage, ob hier jemand aus der Kommunikationsabteilung einmal drübergelesen hat oder ob das in purer Verzweiflung kurz selbst zusammengeschrieben wurde. Es geht um die Mitgliederdaten, mal wieder. Vermutlich daher sehr viel Zündstoff. Die vier Mitglieder, die hinter vfb-jetzt.de machen erst einmal etwas, was ihnen zusteht, sie stellen Anträge für die Einberufung der außerordentlichen Mitgliederversammlung zur Verfügung. Das ist absolut korrekt, demokratisch und mit Vereinsrecht des VfB Stuttgart auch so erlaubt. Gut 6.500 – 7.000 Unterschriften werden benötigt. Nun ist es für vier einzelne Mitglieder schwierig auf so eine Aktion aufmerksam zu machen. Daher, bei Hannover 96 gab es einmal einen ähnlich gelagerten Fall, ging das über eine Kanzlei, die beim VfB nun die Herausgabe der Mitgliederdaten einfordert. Ob dies rechtlich zulässig ist, ob das geht – das müssen andere entscheiden.

Wir sehen hier aber ein grundsätzliches Problem: das Problem der Meinungshoheit. Wir erinnern uns noch zurück an die letzte aoMV, die uns die Ausgliederung brachte. Der VfB nutzte seine Kanäle um die AG als Land in dem Milch und Honig fließen und als Weg des VfB zurück an die Spitze aufzuzeigen. Ja zum Erfolg! Wie schwierig war es damals für kritische Mitglieder zu kommunizieren? Podcasts, Blogbeiträge, Reichweite in sozialen Medien wurden genutzt um irgendwie auf die Probleme und Gefahren der Ausgliederung aufmerksam zu machen. Vergeblich wie wir alle wissen. Wie schön wäre es gewesen, hier auch eben alle Mitglieder ansprechen oder anschreiben zu können. Allein, es gab eben keine Möglichkeit. War das demokratisch und sauber? Irgendwie nicht.

Nun kommuniziert der VfB über seine Kanäle an die Mitglieder, dass die Anfrage eingegangen ist zur Herausgabe „eurer Daten“, es wird auf die aktuelle schwierige Situation verwiesen, auf das anstehende Pokalspiel. Das Tränendrüsenprogramm. Was genau der in der AG aufgehängten Profimannschaft das im Abstiegskampf schaden sollte, wenn im Verein mal wieder Chaos ist, die Antwort bleiben die Verfasser des Briefs schuldig. Hat Luca Pfeiffer wegen des Antrags, die Großchance kurz vor seiner Auswechslung über das Tor gejagt? Die Verunsicherung der Mannschaft, weil es im Verein so schlecht läuft? Eher nicht. Der Hinweis, dass man mit der aoMV und der Abwahl das demokratisch gewählte Präsidium und die Vereinsbeiräte abwählen würde, mit diesem Unterton, was für eine Unverschämtheit das sei? Entschuldigung, wenn die Unterschriften für eine aoMV zusammenkommen, was im Vereinsrecht des VfB so verankert ist, dann die Personen dort abgewählt werden, dann ist das exakt: Demokratie. Demkoratisch gewählte Personen werden demokratisch abgewählt. Punkt.

Da kommen wir wieder zum Thema der Meinungshoheit, die die nun aktiven Verantwortlichen für sich nutzen. Das mit dem Mail alle Mitglieder, die vermutlich noch nichts von vfb-jetzt.de gehört hatten, auf die Seite hingewiesen wurden, ist ein netter Nebeneffekt der misslungenen Aktion. Wenn wir also von Mitgliederrechten und Arbeit im Verein sprechen: es wäre wirklich begrüßenswert, siehe Ausgliederung und siehe heute, wenn es die Möglichkeit geben würde, wenn Mitglieder auf Anliegen aufmerksam machen könnten. Damit man eben nicht den Weg über eine Kanzlei gehen muss. Ein offizieller Weg, dann müssen Daten auch nicht zu Kanzleien oder Treuhänder wandern. So wird die Macht der Daten immer einseitig von den aktuell handelnden Personen für ihre Zwecke genutzt. Es ist immer einseitig, es deckt nie alle Strömungen im Verein ab.

VfB

Nur Verlierer

Die aktuelle Saison, aber vor allem die Episode Bruno Labbadia, hinterlässt einen VfB Stuttgart am Abgrund und kurz vor dem erneuten Absturz in die zweite Liga, aber vor allem verbrannte Erde und dazu nur Verlierer.

Bruno Labbadia

Bisher hatte Labbadia immer noch den Ruf des Feuerwehrmann inne, einer der die Mannschaften aus auswegslosen Situationen rettet. In Hamburg, beim VfB selbst, aber auch in Wolfsburg und Berlin gelang es ihm. Der Ruf dürfte nun mehr als ramponiert sein, ein einziger Sieg in seiner zweiten Amtszeit hat er auf seinem Konto. Schlechtere Punktschnitte wie seine Vorgänger Wimmer und Matarazzo. Er wird als Trainer in Erinnerung bleiben, der stur an seinem System festgehalten hat, Anton und Silas konsequent positionsfremd einsetze, nur um letzteren dann für seine schlechte Leistung zu kritisieren. Die Abwehr konnte er nicht stabilisieren, von der Offensive wollen wir gar nicht sprechen. Warum Labbadia diesen Job überhaupt angenommen hat, wohl wissend, dass dieser Kader zu seiner Art Fußball überhaupt nicht passt – man könnte vermuten das der Vertag finanziell wohl ganz interessant war. Man muss kein Fan von Labbadia sein, aber der Umgang von Wehrle und Co. nach dem Spiel gegen Union Berlin war ein absolutes Unding. Zwei Tage Schwebezustand, selbst das Training am Sonntag musste er noch leiten – wohl wissend, dass gerade über seinen Job entschieden wird. Das hat niemand verdient, so ist Labbadia einer der größten Verlierer der letzten Monate.

Alex Wehrle

Um Himmels Willen. Man weiß gar nicht wo man anfangen soll. So viel Unfähigkeit, Dilettantismus, katastrophale Kommunikation, schlimme Entscheidungen – das habe ich beim VfB noch nie gesehen – und ich habe in weit über 40 Jahren echt schon viel erlebt. Kann er den Trainerschwebezustand im Spätherbst 2022 noch auf Sven Mislintat schieben, mit dem man sich nicht auf einen Trainer einigen konnte, das unwürdige Schauspiel nun geht aber alleine auf seine Kappe. Aber eigentlich musst du anfangen mit der Entscheidung Labbadia überhaupt zu holen. Im Vakuum ohne Sportdirektor hatten Wehrle und seine Berater Khedira und Lahm die Idee, den vermeintlichen sicheren Weg zu wählen. Wie es Wehrle auch auf der Pressekonferenz vorstellte: die höchste Wahrscheinlichkeit die Klasse zu halten. Hatte es ja schließlich schon bewiesen, der Bruno. Es gab kein sportliches Gegengewicht, welches noch ein Veto einlegen konnte, Mislintat war ja vor die Tür gesetzt worden. Genau das was man Mislintat ja so gerne vorgeworfen hatte: Ein Alleingang. Mit katastrophalen Auswirkungen. Weder seine sportlichen Berater noch Wehrle haben es gesehen, dass dieser Kader und dieser Trainer einfach nicht passen. Ein Armutszeugnis. Dazu einen Vertrag bis 2025, der bei allen nur Fragezeichen hinterließ. Nun lief das mit Bruno nicht sonderlich gut und statt die Länderspielpause zu nutzen, lies man Labbadia weiter gewähren. Eine Niederlage bei der total heimschwachen Union war wohl nicht eingeplant. Anders lässt es sich nicht erklären, wie man fast zwei Tage benötigte um sich a) von Labbadia zu trennen und b) einen Nachfolger zu präsentieren, der jetzt einen Trainingstag vor dem Spiel gegen Nürnberg hat. Wow. Wie unfähig muss man sein, so in diese Situation zu gehen, diese Entscheidungen zu treffen, dazu diese Kommunikation, die VfB Fans mehr oder weniger verhöhnt. Einfach eine einmalige Geschichte, um die uns die Bundesliga beneidet – oder wie war das bei der Vorstellung, Herr Vogt?

Claus Vogt

Und dazu seine ganzen Leute im und außerhalb des Vereins. Das wir wieder an dem Punkt stehen, an dem wir jetzt stehen, daran hat der Präsident einen ganz ganz großen Anteil. Alles was (ihm) nicht passt wurde aus dem Weg geräumt, gegangen oder hat freiwillig den Posten geräumt (damit sind nicht Leute wie Erhard, Schraft und Co gemeint). Gegenstimmen, die bei einer Verpflichtung von z.B. Labbadia so wichtig gewesen wären, die gibt es nicht mehr, ausgeschaltet, einfach weg, damit es kuschelig einstimmig wird beim VfB. Man versucht zwar die tollen Arbeit der Gremien und alles zu loben, wenn aber selbst in den Stuttgarter Zeitung/Nachrichten schon von einem „toxischen Spiel der persönlichen Eitelkeiten in unterschiedlichsten Gremien und Ämtern“ welches das Chaos verursacht hat, die Rede ist, dann weißt du das wir nicht mehr von Verschwörungstheorien sprechen, auch wenn uns das diverse Leute im Verein und auf Twitter noch glaubhaft versichern wollen. Wehrle war und ist der Wunschkandidat von Claus Vogt und damit ist der Niedergang auch ganz direkt mit dem Präsidenten verbunden. Die Herren kleben aber alle auf ihren Posten und es sieht leider nicht so aus, als ob sie diese freiwillig räumen würden, trotz der Fehler, trotz dem Chaos welches sie angerichtet haben. Ein Mann mit etwas Anstand und Ehre würde seinen Posten freiwillig räumen, der VfB liegt wohl doch so am Herzen oder sind es vielleicht doch andere Dinge?

Fabian Wohlgemuth

Angekommen und irgendwie schon gefühlt bei der ersten Entscheidung übergangen, als er einen Trainer vorstellen musste, bei dem er nur noch den Namen abnicken durfte und danach? Blass geblieben. Klar ist der Umstieg von Paderborn nach Stuttgart eine ziemliche Umstellung, aber auch in den letzten, sportlich schwierigen, Wochen hat er sich nicht sonderlich aufgedrängt. Wie stark er involviert war bei der Auswahl von Sebastian Hoeneß – vielleicht werden wir es auf der Pressekonferenz erfahren.

Fans

Ganz ehrlich, wir sind mal wieder die größten Verlierer. Jede Woche wird das Neckarstadion fast voll gemacht, die Auswärtskontingente ausgeschöpft, der Support ist da – mehr als es die Mannschaft und er Verein verdient hätten. Nach Dietrich und Reschke war die Bereitschaft da, der neuen Führung Vertrauen zu schenken und wir wurden bitter enttäuscht. Die Nachfolger von Wehrle, Vogt, Adrion, ja aber auch von Bühler, Wenninger oder Astor und wie sie alle heißen, die müssen leider wieder bei Null anfangen. Müssen das Vertrauen der Fans zurückgewinnen und das wird nach den vielen Enttäuschungen der letzen Jahren mit Sicherheit kein einfaches Unterfangen. Dazu stehen wir vor dem dritten Abstieg in nicht einmal zehn Jahren. Das zarte Pflänzchen Hoffnung nach dem Aufstieg 2020 wurde von Vogt und Konsorten niedergetreten.

Vielleicht

Aber vielleicht gibt es doch noch einen Gewinner. Sollte es Sebastian Hoeneß schaffen die Klasse zu halten, dann steht er im Jahresbuch der VfB Saison 2022/23 auf jeden Fall auf der Gewinnerseite und beim VfB wird nach Dieter Hoeneß endlich der Name „Hoeneß“ mal wieder positiv belegt sein. Ich glaub noch dran.

VfB

Ein Jahr von und mit Alex Wehrle

Am 21. März 2023 feiert Alex Wehre sein Einjähriges beim VfB oder sagen wir vermutlich, er würde es wohl gerne feiern. Mit den Mitarbeiter*innen vielleicht mit einem Glas Sekt anstoßen und auf das erste Jahr zurückblicken und sich über die gute Entwicklung freuen. Nur alleine, es gibt nichts zu feiern, der VfB steht auf dem 18. Platz in der Bundesliga und das Standing des neuen CEO bei den Fans war auch schon mal besser.

Ich bin jetzt vielleicht nicht die beste Person, die zu einer Einschätzung via Twitter über Alex Wehrle fragen sollte, aber ich habe es trotzdem einmal gemacht. Vorsichtig gesagt ist die Twitterwelt mit seiner Arbeit nicht sonderlich glücklich, geschweige denn zufrieden. Wehrle wurde uns vor einem Jahr als Nachfolger von Thomas Hitzlsperger präsentiert und kam mit – sagen wir mal – einer sehr unterschiedlichen Einschätzung aus Köln nach Stuttgart. Er wurde als absoluter Fachmann und Glücksgriff von Claus Vogt vorgestellt. Hatte mit der Wahl von Baumgart mit Sicherheit eine personell gute Entscheidung getroffen, aber auch Fußballkarusellgrößen wie Markus Gisdold, Horst Heldt und selbst Armin Veh stehen auf seiner Kölner Vita. Aber irgendwie Köln doch voran gebracht, internationales Geschäft, Aufstieg aus der zweiten Liga, aber zu welchem Preis. Denn die kritischen Stimmen gab und gibt es, vor allem aus dem Blogger und Podcast Umfeld des Effzeh. Finanziell schwierig – ein Scherbenhaufen, den seine Nachfolger nun mühsam aufkehren dürfen, auf der letzten Mitgliederversammlung gab es das für die Kölner schwarz auf weiß. Corona hin oder her, der 1. FC Köln muss noch einige Jahre mit den Hinterlassenschaften von Wehrle kämpfen.

Man muss vielen VfB Fans zu Gute halten, dass sie versucht haben Wehrle eine faire Chance zu geben, das habe ich sehr oft seinerzeit gelesen und auch jetzt auf meine Frage „Mich würde wirklich interessieren, wie ihr seine Arbeit bisher einschätzt„, wie z.B. als Antwort von @Kar0ne. Nur dann kam nicht viel, bzw. viel was man ihm positiv anrechnen kann. Fairerweise schreiben viele, dass man seine Arbeit als CEO nicht einschätzen kann, das sehe ich auch so, dazu fehlt uns allen der Einblick, wie ist der Umgang mit den Mitarbeiter*innen, was wurde intern angestoßen, Strukturen angepasst, ja vielleicht entwickelt oder verändert. Ich kann es nicht beurteilen, daher steht mir da auch kein Urteil zu. Gut zusammengefasst von u.a. @Britta1893 „Den Rest, also interne Abläufe etc. kann ich wie die meisten anderen auch nicht beurteilen“. Den gesellschaftspolitische Weg den sein Vorgänger Thomas Hitzlsperger eingeschlagen hat, wurde fortgeführt, wie auch Lennart festgestellt hat. Der VfB ist sich weiter seiner Verantwortung bewusst im sozialen und gesellschaftlichen Umfeld. Hier wurde das Rad zum Glück nicht zurückgedreht.

Wirtschaftlich ist es für mich auch noch schwer zu greifen, große Neuverpflichtungen in der Sponsoren-Pyramide gab es noch nicht, das Trikotsponsoring und weitere Aktivitäten des Ankerinvestors sind fraglich, vor allem in der Höhe des Umfangs. Mit dem Sportfive Deal wurde versucht das aufzufangen, zu welchen Konditionen und mit welchen Auswirkungen ist schwer einzuschätzen. Es sieht nach außen eher nach einem Verpfänden der Einnahmen für die nächsten Jahre aus, nicht nach dem Finanzschub, den der stets klamme VfB braucht. Es sieht eher nach Brandbekämpfung aus. Ich würde es aktuell noch neutral bewerten, da das schlechte Verhältnis zu Daimler eher auch nicht Alex Wehrle anzukreiden ist.

Dann aber verlässt es uns VfB Fans schon, was uns an guten oder zumindestens neutralen Punkten über das erste Jahr von Alex Wehrle einfällt. Ein Daumen nach oben gab es aus Köln, ein „unterhaltsam“ aus Hamburg. Das sagt schon leider mehr aus, als Wehrle lieb sein kann. Es wird eher katastrophal in der Einschätzung. Ein sehr großes Manko ist seine Art der Kommunikation, die bei uns Fans sehr schlecht ankommt und vermutlich gegipfelt ist in dem leidigen „entspannt euch mal“ und der Pressekonferenz mit Lahm, Khedira und Gentner. Ein kommunikatives Fiasko. Entweder Wehrle war einfach naiv und dachte er kommt damit durch und würde ob der Personalien gefeiert werden oder hat sich einfach null mit den letzten Jahren des VfB Stuttgart beschäftigt und noch nichts von Wolfgang Dietrich und Michael Reschke gehört. Dann hätte es ihm klar sein müssen, dass die VfB Fans sehr sensibel geworden sind, was Personalentscheidungen trifft und wie mit den Fans kommuniziert wird. Die Fans nicht für voll, ihre Sorgen nicht ernst nehmen, ja sogar etwas überheblich und arrogant (auch eine Einschätzung von vielen) wirken – das kommt überhaupt nicht gut an. Das alles hätte Wehrle, mit ein bisschen Recherche oder Zuarbeit von seinem Kommunikationsprofi Kaufmann, wissen können und sich anders präsentierten bzw. kommunizieren. Das positivere und sympathischere Bild, welches der VfB durch seinen Vorgänger, aber auch Mislintat aufgebaut hat, in einem Jahr eingerissen.

Zu der schwierigen Kommunikation kommen nun vermehrt schwierige, vielen Fans nicht vermittelbare, Personalentscheidungen bzw. Entscheidungen. Das flapsige Runterspielen der Causa Mislintat inklusive der Hängepartie, die Verpflichtung von Gentner ohne Abstimmung mit dem eigentlich Vorgesetzten der ehemaligen Nummer 20, die Berater Khedira und Lahm. Das war schon alles eher zweifelhaft und sah nicht nach einer wirklichen Strategie aus, nicht geplant, nicht durchdacht und weder transparent noch nachvollziehbar – ein Kritikpunkt der sich durch viele Antworten zieht. Vor allem konnte Wehrle uns bis heute nicht die Entscheidungen sinnvoll erklären, was darin gipfelte, dass überhaupt nicht klar war was Gentner nun so genau beim VfB machen sollte. Die eilig hinterher geschobene Mitteilung, dass man Mislintat nicht über die Installation der drei informiert hatte, das nichts abgestimmt war – auf der Pressekonferenz hörte sich das genau noch anders an. Genau solche Alleingänge wollten wir VfB Fans nicht mehr sehen, das hatten wir unter Wolfgang Dietrich genug.

Dann kam die Entlassung (ja, man konnte sich nicht auf einen neuen Vertrag einigen – bla!) von Mislintat, das Absägen von Michael Wimmer und die Vorstellung von Bruno Labbadia. Das kommunikative Desaster ging in die nächste Runde und dazu kam nun noch der vermeintliche sportliche Todesstoss. Wimmer wurde, trotz drei Siegen in seinen wenigen Spielen, vor die Türe gesetzt, da man ja laut Wehrle „mit dem Rücken zur Wand stehe“ und mit Labbadia ersetzt. Einem Trainer, der bei sehr sehr vielen VfB Fans nicht gut in Erinnerung geblieben ist. Klar wir waren im DFB-Pokalfinale und das letzte mal international. Aber da tut ein Blick auf den damaligen Kader gut und wo wir die Saisons zuvor standen. In Erinnerung geblieben ist Fußball zum Abgewöhnen und ständiges Lamentieren von Labbadia, ob der schweren Situation. Diesen Mann holst du wieder aus dem Trainerkarussell nach Stuttgart, weil die Aussicht auf Erfolg am sichersten schien. Was viel über die sportliche Fähigkeiten und Einschätzungen von Wehrle und seinen Beratern sagt. Wie @Jens1893 schreibt, eben ein „Verwaltungsmensch ohne sportliche Qualifikation, der sportliche Entscheidungen trifft.“. Das beschreibt das Dilemma glaube ich sehr gut. Kreativ und innovativ konnte die Entscheidung nun wirklich niemand nennen, nicht einmal sportlich fundiert. Den Anstatz die „der jungen, aber defensivschwachen Mannschaft … Stabilität zu verleihen“ (@whitered1893) konnte man nachvollziehen, aber eben doch nicht ausgerechnet Labbadia. Ein Sieg aus zehn Spielen, Absturz auf Platz 18 sind die Schreckensbilanz und leider keine Einsicht auf Korrektur der Entscheidung, auf Fehlerkorrektur. Der VfB scheint führungslos dem Abstieg Stück für Stück entgegen zu taumeln. Als Krisenmanager oder Führungspersönlichkeit fällt Wehrle an seinem einjährigen Jubiläum aktuell leider nicht auf. Um es mit den Worten von @Ente_95 zu sagen zeigt sich Wehrle „aktuell handlungsschwach, indem er offensichtliche Fehler nicht korrigiert und somit denkt er kann sein Gesicht wahren.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. An der Misere trägt auch er keine Schuld, laut einem aktuellen Artikel von Georg Preiss sieht Wehrle „In Mislintats Kaderzusammenstellung die Hauptursache für die aktuelle Misere.“ (Stuttgarter Nachrichten, 20. März 2023). Dabei ist er doch laut eigener Aussage an 17 Transferaktivitäten in diesem Sommer mit Mislintat beteiligt gewesen, in seiner Funktion als Sportvorstand. Alles mit abgenickt oder über seinen Tisch gegangen. Fehler eingestehen, Fehler korrigieren, also eine Fehlerkultur leben, das ist Wehrle komplett fremd, es waren immer die anderen. Dazu, wenn der Kader von Mislintat so schlimm ist, warum hätte er dann gerne mit ihm weitergearbeitet und hat ihm ein neuen Vertrag unterbreitet oder war das vielleicht einfach gelogen? Das gepaart mit der nicht vorhanden Führung der AG in Krisenzeiten ist eine explosive Mischung und vor allem ein Armutszeugnis für einen CEO.

„Ich glaube ihm, dass er sehr bemüht ist.“ hat @mta1209 auf meine Ausgangsfrage geantwortet und das ist glaube ich die beste, aber auch schlimmste Einschätzung, die es für das erste Jahr unter Wehrle gibt. Er hat bestimmt viel versucht und getan, aber in seinem wichtigsten Bereich, dem Sport, ist er „krachend gescheitert“ (@_brathering_).

Möge es sein einziges Jubiläum sein, welches er beim VfB feiern kann.

Ich danke allen, die geantwortet haben und ihre Einschätzungen und Meinungen mit eingebracht haben!

VfB

Fehlerkultur

Ich erinnere mich daran, dass das Wort Fehlerkultur in den letzten Monaten beim VfB Stuttgart ab und an gefallen ist. Dem Verein, der AG würde es jetzt sehr gut tun, wenn man das nicht nur als Worthülse mal auf einem Strategiepapier festgehalten hat, sondern nun auch wirklich leben würde. Nicht nächste Woche oder irgendwann. Sondern genau jetzt. Es steht uns ein Länderspielwochenende bevor und damit eine gute Chance für einen neuen Mann an der Seitenlinie um die Mannschaft, wenn auch nicht vollständig, ein paar Tage länger kennenzulernen. Laut Wohlgemuth steht der Trainer überhaupt nicht zur Diskussion und dann sind wir nicht mehr bei Fehlerkultur, sondern bei einer Fehlerkette. Wobei Wohlgemuth das schwächste Glied in dieser Fehlerkette ist. Ich kann es ihm nicht verübeln, dass er beim Anruf des VfB Stuttgart, den Weg von Paderborn nach Stuttgart angetreten ist. Aber sich, fast bedingungslos, hinter einen Trainer zu stellen, den man selbst null zu verantworten hat, ist vielleicht nur halbschlau für seine eigene Zukunft beim VfB.

Wer müsste nun Fehler eingestehen und korrigieren: Labbadia selbst könnte sich zum Beispiel den Fehler eingestehen, dass Anton auf RV und Silas im Sturm einfach keine gute Ideen sind. So konsequent wie er die zwei aber nicht auf ihren Positionen einsetzt, sehe ich keine Chance, dass er diesen Fehler korrigiert. Generell, was ist in der zweiten Amtszeit von Labbadia besser geworden? Laufleistung, okay ein bisschen. Gegentore? Fangen wir weiter noch genug. Tore, schießen wir weiter zu wenig. Ich bin weiterhin der Überzeugung, dass die Entlassung von Rino richtig war, das was danach passiert ist, war das große Problem. Die Entscheidung ist ein Führungsvakuum gefallen. Wehrle war klar, dass Mislintat gehen wird. Mislintat selbst war es auch klar, dass es nicht mehr beim VfB weitergehen wird. Dicker Fehler von Wehrle hier nicht gleich die Reißleine zu ziehen, Mislintat zu entlassen und so wurde Wimmer zum gar nicht mal so erfolglosen Interimstrainer. Drei Heimsiege gegen Bochum, Hertha und Augsburg. Vor allem die Spiele gegen Hertha und Augsburg waren von einem absoluten Willen geprägt, die Spiele zu gewinnen. Davon zeugen die späten Siegtore, weit in der Nachspielzeit. Anton auf der letzten Rille mit anschließendem Krampf im Bein. Sie wollten. Alleine diese Fähigkeit hat Labbadia ihnen geraubt, davon ist nichts mehr zu sehen, der Wille das Spiel auf Teufel komm raus zu gewinnen. Er beraubt die Mannschaft ihrer Stärken durch seine Aufstellungen, durch sein stures Festhalten an seinem System. Kurz und gut, Labbadia ist der komplett falsche Trainer für diese Mannschaft (die mit Sicherheit auch ihre Fehler hat was in die Richtung Mislintat geht). Das war vielen von Anfang an klar, nur Wehrle und Co. haben sich für die Entscheidung gefeiert. Es „geht jetzt nur um Punkte“, „es zählen nur die Ergebnisse“ und im Dezember stand man mit dem Rücken zur Wand. Alles Aussagen von Wehrle.

Nun müsste es dem, vor guten einem Jahr von Köln zum VfB gewechselten, Wehrle doch langsam klar werden, dass Labbadia genau das nicht gebracht hat, was man sich gewünscht hat: Sicherheit, sichere Punkte, Stabiltät. Nichts davon ist eingetreten. Ein Sieg gegen Köln, die sich auch fast von jeder anderen Mannschaft gerade Woche für Woche einige Gegentore einschenken lassen. Kein Sieg gegen Schalke oder Hoffenheim, gegen die direkte Konkurrenz. Eine gute Führungskraft würde sich den Fehler eingestehen und Labbadia jetzt wieder entlassen. Es heißt wir haben kein Geld. Das glaube ich sofort, dann muss eine einfache und kostengünstige Lösung her. Willig ist wohl auf dem Sprung auf der Suche nach einer neuen Herausforderung, warum, vorausgesetzt er möchte es sich das antun, gibt man ihm nicht die Chance sich mit der ersten Mannschaft zu beweisen. Wir sind auf Platz 18, es kann nicht mehr schlechter werden. Spielerisch nicht, vom Einsatz und Willen her nicht. Was haben wir noch zu verlieren? Wenn es nicht klappt, Willig wäre so oder so weg gewesen.

Dazu sollte es Alex Wehrle klar sein, dass er einen Abstieg nicht überleben wird und dann kommen wir zu einer Fehlerkette und einer Fehlerkultur die Stück für Stück weitergeht. Claus Vogt, der maßgeblich an der Verpflichtung von Wehrle beteiligt war, wird den Abstieg auch nicht überleben. Wir Mitglieder können Fehlerkultur auch leben: bei der Mitgliederversammlung. Es gibt die Möglichkeit Vogt und seinen Mitspielern Bühler, Wenninger und wie sie alle heißen die rote Karte zeigen. Wenn im Verein und der AG schon niemand seine Fehler korrigieren möchte, dann lasst uns Mitglieder mit gutem Beispiel vorangehen und Fehlerkultur leben, wir Mitglieder lernen vielleicht aus unseren Fehlern. Mir ist bewusst, dass keine Wahl des Vereinbeirats und Präsidenten auf der Agenda steht, aber es gibt zum Glück noch andere Optionen zu zeigen, dass diese Herren nicht mehr im Verein erwünscht sind.

Allgemein, VfB

Die 99+ in der 2023er Version.

Die üblichen Worte vorab: die Liste hat in der 2023er Version ziemlich viel Änderung erlebt, aus unterschiedlichsten Gründen. Einige sind leider gar nicht mehr auf Twitter aktiv oder haben sogar den Account gelöscht. Es gibt vermutlich einige, die bemängeln werden, wer da alles fehlt oder runtergeflogen ist und das das total unausgewogen ist. Was soll ich sagen – ist ja eine Liste von mir und hat keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit, ich bin in ungefähr so neutral wie Claus Vogt gegenüber Sven Mislintat. Für mich sind und bleiben Kriterien, dass ab und an über den VfB geschrieben wird, idealerweise interagiert man auch mal mit mir und ja, wirft mir nicht irgendwelche Beleidigungen an den Kopf. Andere VfB Fans als Querdenker oder Verschwörungstheoretiker zu bezeichnen gibt bei mir auch eher Minuspunkte.

Dazu habe ich alle, die hinter einem Schloß sind extra aufgeführt, war zum folgen sonst immer schwierig. Ein Dankeschön geht wieder raus an Jasmin, die mir als Senior Twitterlist Consultant beratend zur Seite gestanden ist.

Genug gelabert, hier kommt meine 99er Liste für das Jahr 2023:

  1. 0711jmo2
    Hä, ein Darmstadt-Fan? Keiner triggert schöner und vor allem:
  2. 0711stgt
    Ich sag nur Bahnhaltestellen WM. Bäder WM. Wenn der VfB uns schon keine Freude mehr bereitet, dann wenigstens Parki.
  3. 09091893
    Einer aus der alten Garde, die noch im Neckarstadion groß geworden sind und viele Auswärtsfahrten hinter sich gebracht haben.
  4. 1893Sarah
    Sarah! Ich schätze sie sehr. Sie ist nicht nur laut gegen Sexismus und anderen Quark im Stadion. Sie ist ein wunderbarer Mensch, begleitet telefonisch Menschen auf ihrem Heimweg. Und überhaupt. Folgen, unbedingt!
  5. 997Rob
    Einer der Twittkick-Runde, dazu auch noch Hasscup-Sieger. Erfolgreicher wie der VfB die letzten 10 Jahre!
  6. abiszet
    Ganz knapp an der VfB-Karriere vorbeigeschrammt, daher schreibt er als 50% des Vertikalpass jetzt über den VfB. Und trinkt gerne mal ein Wein. Ab und an.
  7. Acht10Drein90
    Wird jetzt ganz offiziell mit der Liste getriggert, wieder aktiver zu werden, da leider seit einigen Wochen Ruhe auf seinem Account ist.
  8. Alexx1893
    Neben seinem Account kümmert er sich auch noch um @VfBtransfers um uns mit Infos rund um Ab- und Zugänge auf dem Laufenden zu halten.
  9. AngelaFurmaniak
    Die gute Seele für Fanrechte und zu Recht hoch angesehen in der Cannstatter Kurve.
  10. Benni_Hofmann
    Nicht nur Dank „Kapital oder Kurve“ eine gute Anlaufstation zu Themen rund um den VfB (egal ob im Kicker oder auf Twitter
  11. blackXXseven
    Dicke Minuspunkte: Apple und Pur. Noch ein Minuspunkt und das war es für ihn. Aber er mag Porsche und baut gerade ein Haus.
  12. blogcannstatt
    Es ist etwas ruhig um Tim geworden, aber es lohnt trotzdem noch ihm zu folgen, weil wenn etwas kommt, dann mit Substanz.
  13. bruddelei
    Neben seinem Podcast hat er sich noch mit einer Physiopraxis selbstständig gemacht und umsorgt Teile der Timeline. https://twitter.com/bruddelei
  14. buzze
    Er hat einen Blog zu schreiben und das macht er als 50% der Vertikalpass sehr gut und zuverlässig. Nebenbei fährt er noch etwas Fahrrad.
  15. Canstatt93
    Hab ihm zwar seinen Fehler im Twitter-Handle noch immer nicht verziehen, aber wer so gut mit Holz umgehen kann, dem verzeiht man das.
  16. cc97ultras
    Weiterhin der einzige offizielle Kanal des Commando Cannstatt. So bekommt ihr mit was in der Kurve los ist.
  17. celilavie
    Viele VfB Tweets/Bilder, die mich immer wieder zum schmunzeln bringen, neben dem üblichen Wahnsinn rund um unseren Verein.
  18. chewbekka1893
    Zuhause in der Kurve, aber auch öfters mal auswärts am Start, wenn sie nicht im Kino ist oder Filme, sehr viele Filme anschaut.
  19. chrisenmanager
    Der Mann mit 200 Apps auf dem Telefon, von denen er wirklich alle braucht oder halt auch nicht. Stammbesetzung beim tpstgt.
  20. Createline
    Zeiten ändern sich und ich habe ihre Tweets und Ansichten rund um den Verein schätzen gelernt. Zum Thema Finanzen, Vereinsrecht dazu immer sehr wissend und erklärt das auch gut.
  21. Danny_Galm
    Auch wenn er im Herzen schwarz-gelb ist, liefert er zuverlässig gute Artikel und Infos rund um den VfB für ZVW – auf Papier oder im Podcast.
  22. Danny1893
    Warum ist ER auf der Liste? Ist er oft mal drüber? Ja. Alleine sein Aus- und Durchhalten, sowie eingesteckte virtuellen Prügel, finde ich bemerkenswert.
  23. DannyPfo
    Hat selten was gegen ein gutes Glas Whisky, der Mittler zwischen den VfB Extremen, dazu noch Stadionsprecher und Podcaster für die VfB Frauen.
  24. Das_Mietmaul
    Der Mann hat Geschmack. Bei Essen, bei Trinken und natürlich auch beim Fußball. Wobei den VfB kann er nicht annähernd so ansprechend präsentieren wie seine Kreationen auf dem Tisch.
  25. DerBadenser
    Echt lange überlegt, kannst noch Nicht-VfB-Fans auf die Liste packen? Aber VfB Glücksbringerin Bina hat es rausgerissen. Die Hassliebe von Kerstin zum VfB aber auch.
  26. dotzer1893
    Seit Beginn des Jahres irgendwie verschwunden, vielleicht ein Anlass für ihn, nochmal ein Comeback wie Bruno Labbadia beim VfB hinzulegen.
  27. dunga1893
    Hat wie ich auch noch die guten VfB Zeiten miterlebt und immer eine klare Meinung zu den Lampen auf dem Wasen.
  28. einfach_anni
    Einzige Twitteruserin, die es in den VfB Fankatalog geschafft hatte und leidet wie wir alle Woche für Woche mit unserem VfB mit.
  29. elhadji_kleckso
    Seine Tweets: On point. Immer. Eine Prise Sarkasmus, gute Portion Dissen, es ist einfach immer alles dabei.
  30. f0rr3stfunk
    Kenn mich damit ja nicht aus, aber er macht was mit Streams, wenn er sich nicht nicht über den VfB ärgert.
  31. fips1893
    Alle zwei Wochen auf der A8 von München zu den Heimspielen unterwegs und das bei den bescheidenen Resultaten.
  32. Fitzellurch
    Der VfB treibt uns ja gerne mal zu dem ein oder anderen Schluck gegen den Frust. Wenn ihr das mit Stil und fantastischen Cocktails machen wollt, dann seid ihr beim Lurch absolut richtig.
  33. flojirohyuga
    Ich vermisse ja etwas den Lego Content. Ansonsten wandelt er zwischen den Welten Arminia Bielefeld und VfB – beides mal halt am Abgrund.
  34. floks
    Bill-Gates-Fanpage mit Content zu G-Klasse, Stuttgart und ab und an dem VfB.
  35. GemeinsamHelfen0711!
    Tu Gutes und rede darüber. Immer diese bösen Ultras, helfen einfach so – über die Aktionen und Erfolge werdet ihr hier informiert.
  36. GeneralB97
    Von der Alb ‚ra kommt er mit Bus und Bahn auch gerne mal zum tpstgt. Respekt dafür! Und spielt Handball aktiv!
  37. Glitterritter
    Schwabisiert Berlin für uns und isst den Berlinern das Essen weg – haben sie endlich wieder ein Grund sich über die Schwaben zu ärgern.
  38. Godzi0815
    Glaub 2022 ohne großes Fettnäpfchen von Godzi? Das muss gefeiert werden, mit einem Follow, wenn ihr es noch nicht macht.
  39. Golwar
    Nur zur Vollständigkeit: ein weiteres Jahr ohne Mute. Wie Golwar sagen würde „schön, dass du jetzt auch meiner Meinung bist“. Ich schätze den Kerle sehr!
  40. groemuc
    Bäbbert tapfer diverse FC Bayern Bäbber in München zu. Immer wieder, Tag für Tag. Das nenne ich Einsatz.
  41. heikx
    Der VfB sollte langsam mal wieder in die Spur kommen, die Torkessler werden sonst so langsam zur Seltenheit.
  42. HeinzKamke
    Man sagt er habe magische Wortkräfte. Seine Worte zum VfB werden weniger und weniger, das darf man auch ruhig bedauern.
  43. hirngabel
    Reist. Kocht. Obwohl aktuell kocht er mehr. Also viel mehr. Und ganz ab und an ein loser Tweet zum VfB.
  44. Jasi2106
    Ohne Jasmin kein tpstgt und auch tkschlaendle wäre nicht so gut gelaufen. Danke für acht Jahre wunderbare Zusammenarbeit mit dir!
  45. jens_nagler
    Mit Jens muss nochmal ein Podcast aufgenommen werden, einfach um ein paar mehr der wunderbaren Anekdoten rund um den VfB von ihm hören. 
  46. JoergK
    Ziemlich gelassen für ein VfB Fan, vielleicht weil er mit seiner Modelleisenbahn nen ruhigen Gegenpol hat.
  47. Judy1893
    Es wird gebacken, in Stuttgart gegessen, sowie getrunken und sich täglich über die S-Bahn geärgert – an den Wochenenden halt über den VfB.
  48. Kaliba1893
    Bis er das „ausgerechnet Castro“ Tattoo stechen lässt, macht er halt Memes bei der memerkette oder haut sich Taxiteller rein.
  49. Kampfokapi
    Kenne fast niemand, der mit solchem Einsatz Spiele der Leihspieler wie Faghir und Co. anschaut, sowie die Länderspieleinsätze verfolgt. Besser und schneller wird man nicht informiert.
  50. Kar0ne
    Wir sind wirklich selten auf einen Nenner gekommen im letzten Jahr, aber so grundsätzlich ist sie ja schon in Ordnung.
  51. kesselhelden
    Unser täglich schwäbisches Wort bekommt ihr hier und dazu den Werdegang von zwei Jungs zu verfolgen, wie sie zu VfB Fans und Fußballern werden.
  52. kesseltv
    G-Klasse, 42er, Top 10 Listen Creator, DJ, Rezi-Rätsel-Fragensteller, kurz und gut – Stuttgarts finest Blogger!
  53. knallgoewer
    Gibt einen guten Grund warum er beim Rasenfunk ein gern gesehener VfB Experte ist: immer gute Einschätzungen zum VfB von ihm aus dem hohen Norden.
  54. KramerSimeon
    Die zweite Hälfte des ZVW, wenn es um den VfB geht – egal ob im Podcast oder schriftlich schwarz auf weiß.
  55. kurvenjunge
    Hat zum VfB Frustabbau einfach ein eigenes Fitnessstudio gegründet, bei dem er sich den Frust rauslaufen oder rausschwitzen kann. Zweifacher Hasscup Sieger!
  56. l_sauerwald
    Schmeißt ein Großteil des RundumdenBrustring, egal ob als Podcast oder im Blog. Ein gutes Beispiel, dass man nicht immer einer Meinung sein muss und trotzdem diskutieren kann.
  57. Lara0711
    Auch so eine angenehme Diskussionpartnerin, wenn es rund um den VfB geht. Wer dazu noch auf Hundecontent steht: bitte folgen!
  58. Lenaxim
    Neuzugang in meiner Timeline, für mehr Frauen, jonge Loid und nette Tweets rund zum VfB.
  59. Lesender2
    Hört aktuell zu wenig Falco und studiert jetzt in Stuttgart, kein Plan was, aber ich freu mich, dass er beim tkschland in Hannover dabei sein wird.
  60. Linchen0612
    Handball, Eishockey und Fußball. Das eine wird selbst gespielt, die anderen leidenschaftlich live verfolgt.
  61. llcurly
    Während einer EM oder WM muss man ihn zwar immer stummschalten, aber sonst isser okay und verfolgt den Absturz von Fredi Bobic mit heller Freude.
  62. marco_lenz
    Der Mann mit der größten Trikotsammlung in meiner Timeline. Werden mit „like“ und ich zeig dir ein Trikot auch immer mal wieder zum Glück präsentiert.
  63. MarkL1893
    Nicht nur wegen Kira eine Bereicherung für die Weinwanderungen, den tpstgt und meine Timeline.
  64. MartinPanik1893
    Weniger Videos und Grafiken rund um den VfB im letzten Jahr von ihm. Ist bestimmt nur eine kreative Auszeit.
  65. meB0
    Lieber einen der als Luschenfan bezeichnet wird, wie einen der VfB Fans so bezeichnet. Dazu hat er nen stabilen Hip-Hop Geschmack.
  66. Memerkette
    Die haben mich so verseucht, dass ich mittlerweile selbst ab und an ein Meme mache. Das ist ein Kompliment. Weitermachen!
  67. MissVfB
    Das VfB Herz einfach am richtigen Fleck – das merkt man bei ihren Tweets rund um die Spiele.
  68. Mobi1893
    Erster tkschland, gleich mal Hasscup-Sieger. Das nenne ich mal ein Einstieg! Mittwochs beim Twittkick zu finden.
  69. mta1209
    Irgendwann mach ich eine Podcast oder Vlog mit ihm um euch die wildesten Artikel zu zeigen, die einem auf Instagram angeboten werden – für eure Liebsten!
  70. Mxnu1893
    Einzige Person die ich kenne, die nur vor Ort beim VfB einkaufen darf – denke seine Tweets zu Vogt und Co waren zu kritisch.
  71. NeeonJu
    Hunde, Hunde, Hunde und dazu VfB – auch direkt aus der Cannstatter Kurve.
  72. ozils
    Auf diesem Kanal findet ihr Kessler, Hunde und VfB. Ist doch schon mal ein Anfang.
  73. Paddypolidis
    Wenn er keine Graustufen sehen kann, wer dann? Wer graue Sneaker mag, muss auch grau beim VfB können. Erlebt gerade das Familie > VfB selbst mit.
  74. Paredize_
    Stadionsprecher und Podcaster für die VfB Frauen. Dazu noch einen ziemlich nicen Hip-Hop Geschmack mit einer leichten Vorliebe für Nas. @VfBecherpfand macht er auch noch.
  75. paule1893
    Kleiner, aber feiner Account. Wenige Tweets, aber die passen in der Regel wie Dings, Faust auf Auge.
  76. philmaisel
    Auch wenn er es sich zum Sport gemacht hat, mich unter jedem zweiten Tweet zu dissen. Ohne Pibe würde es bei MeinVfB und bei Twitter etwas düsterer aussehen. Freu mich auf die wntr23!
  77. Platschinho
    Schreibt bei t-online, davor schon bei DFB, 11Freunde usw – aber trägt den Brustring im Herzen.
  78. RikyPalm
    Auch wenn wir vom Typ her doch grundverschieden sind und uns Anfang des Jahres mal wieder in den Haaren hatten – trotzdem schätze ich oft seine Meinungen und Einschätzungen zum VfB.
  79. Sabe1893
    Neben dem VfB hat sie Herz an den Motorsport (DTM glaube ich – korrigier mich bitte) verloren.
  80. Sandro_1893
    Hat meiner Meinung nach zu wenig Follows für den sinnvollen Content, den er zum VfB und anderen Themen rausballert.
  81. seriouz1893
    Alleine seine Tweets mit Bildern aus vergangenen VfB Fanzeiten sind ein Follow wert. Seine Statements zum VfB aber ebenfalls auch.
  82. Simplexina
    Irgendwie ist sie mal ins Stadion reingerutscht, dann zum tpstgt und irgendwie ist sie jetzt bei fast jedem Spiel daheim und auswärts zu finden. Sachen gibt es.
  83. stoile0711
    Gräbt gerne RT aus den VfB und Fußballtiefen aus. Dazu Bier, Wein und viel 0711 generell.
  84. sven_sation
    War gar nicht so schlimm im letzten Jahr mit ihm, wir haben uns wenig gezofft, das ist doch schon mal ein gutes Zeichen oder auch nicht, weil es dem VfB dann in der Regel nicht so gut geht.
  85. swimmer1893
    Noch ein Twittkicker, stand souverän wie einst Kobel für den VfB beim tkschland im Tor.
  86. Thorsten0711
    Viel Bier, dazu diverses schäbisches Essen, Tatort und natürlich VfB.
  87. TiMokles72
    Wann ist den nun dieser Lieblingstag. Dafür, dass er sich eigentlich schon vom VfB verabschiedet hat, ist er relativ oft im Stadion.
  88. toesiroe
    Wenn sie nicht mit ihrer wunderbaren Stimme Podcasts verzaubert, ist sie musikalisch klassisch unterwegs oder auf dem Golfplatz zu finden oder mit einer Flasche Wein.
  89. tpstgt
    Der Twitter-Fußball-Stammtisch in Stuttgart. Natürlich ein leichter Fokus auf den VfB, aber auch SVD, SCF, Effzeh, Bayern und Club Fans waren hier schon gesehen.
  90. Trashkob
    Haus und Kind sind gerade wichtiger wieals dieser Verein aus Bad Cannstatt. Damit macht Trashkob alles richtig.
  91. tschiners
    Versorgt die (VfB) Timeline mit wunderbaren Letterings, Shirts und Bäbbern. Freu mich schon auf das nächste Projekt mit ihr – wenn sie überhaupt noch mag.
  92. vacilar
    Ärgert sich fernab von Stuttgart über den VfB, ansonsten bekommt ihr auch mal das ein oder andere Katzenbild.
  93. Vertikalpass
    Ich würde sie auch ohne blauen gekaufen Elon-Haken lesen und es würde der Artikel-Qualität wirklich keinen Abbruch tun. Ehrlich, Jungs!
  94. vfbfranky
    Fast jeden Tag eine Zeitreise in Spiele aus der VfB Vergangenheit. Erinnerungen an Siege, Niederlagen – alleine dafür sollte man Franky folgen.
  95. VfBtaktisch
    Weniger aktiv, ab und an noch Gast bei meinVfB – ansonsten holt sein Buch rund um das Thema VfB und Taktik!
  96. Webkaese
    Bruno ist unser Alterspräsident und das ist positiv gemeint. Weise und gelassen. Wir sollten alle mehr Bruno wagen.
  97. whitered1893
    Der Hoffnungsschimmer am Horizont! Immer wenn wieder alles schlecht läuft kommt Jens mit einem Tweet ums Eck, der auf einen Sieg oder eine positive Aussicht hoffen lässt.
  98. yve_b
    Ist in den letzten Monaten als sehr gute Diskussionspartnerin mit vielen guten Gedanken und Ansätzen in meine Timeline gekommen. 

Und hier noch die Schloßaccounts ohne Gewähr auf „ihr kommt rein“.

VfB

Nicht nur ein Banner

Als wäre der Sonntag Nachmittag, ach die komplette Situation beim VfB, nicht schon bescheiden genug gewesen, setzte die Crew36 mit einem sexistischen Banner dem Ganzen noch die Krone auf. Es kann für mich und für verdammt viele VfB Fans überhaupt keine Diskussion geben, dass die Aussage nicht tragbar und nicht zu dulden ist. Nicht in der Cannstatter Kurve, nicht im Neckarstadion, in keinem Stadion, nirgendwo. Nur leider zieht das Ding größere Kreise wie ich dachte.

Erst einmal, ein Fußballstadion, vor allem die Kurve, war noch nie ein Hort der Glückseeligkeit und niemand erwartet, dass man dort die gegnerischen Fans nur noch mit Wattebällchen bewerfen darf, also im übertragenen Sinn. Es gibt zig Beispiele, das dies kreativ und trotzdem deutlich umgesetzt werden kann. Auch die Cannstatter Kurve hat dies schon öfters bewiesen – ich erinnere mich an die Hochphase der Causa Hopp oder die „Traditionslose Arschlöcher hier abstellen“ Banner.

Jetzt ist das Aktion für sich alleine schon beschissen, wenn dann aber in den sozialen Medien Frauen und Männer die sich deutlich dagegenstellen, dafür noch angefeindet werden, dann haben wir leider noch ein großes Problem – nicht nur im Stadion, sondern gesellschaftlich. Das übliche Muster, natürlich nur von Männern, ist hier „seit wann darf man XYZ nicht mehr sagen?“, „sollen sich nicht so anstellen“ oder „jetzt muss es auch mal gut sein“ und natürlich die Userinnen gleich wieder mit Schimpfwörtern zu überziehen. Ich kann euch Männern einfach etwas sagen: uns steht die Entscheidung verdammt nochmal nicht zu, ob das Frauen zu stören hat oder wann etwas gut ist und was eine Beleidigung ist. Wir sind nicht betroffen, wir entscheiden das nicht. Das entscheiden alleine Frauen und respektiert das endlich einmal. Ihr seid die ersten die durchdrehen würdet, wenn man eure Mutter, eure Schwester, eure Freundin so bezeichnet. Ihr hättet nicht im Ansatz den Mumm einer der Frauen die ihr virtuell beleidigt, das real ins Gesicht zu sagen, wenn sie vor euch stehen. Ihr feiert euch in eurer Bubble gegenseitig, wie geil ihr seid, weil ihr jetzt einer Frau (oder eben auch Männern) einen Kommentar oder Tweet mit einer neuen Beleidigung drunter gerotzt habt.

Der VfB Stuttgart hat sich bisher leider nur in einer Antwort an Sarah dazu geäußert. Ich hätte mir wirklich gewünscht, dies direkt über einen Tweet, einen Post, ja sogar eine Meldung publik zu machen, dass so etwas nichts in der Kurve und im gesamten Stadion zu suchen hat und nicht den Werten des VfB entspricht. Vielleicht kommt noch etwas. Ich bezweifle es.

So bleibt, weiterhin laut dagegen zu sein, egal ob im Stadion oder in den sozialen Medien.

VfB

Ein Burgfrieden, der keiner war

Mittlerweile gibt es eigentlich keine Zeit im Jahr mehr, in dem unser Verein zur Ruhe kommt. Sehr beliebt ist weiterhin die Vorweihnachtszeit mit offenen Briefen oder Stellungsnahmen. Nun startet 2023 auch gleich mit dem nächsten Knall, mit dem Rücktritt von Susanne Schosser und Martin Bizer. Die beiden Vereinsbeiräte legen ihre Tätigkeit nieder. Nicht nur das, mit ihren offenen Briefen geben sie tiefe Einblicke in die Gremienarbeit beim VfB mit vielen Vorwürfen und Anschuldigungen gegenüber, wenn auch nicht namentlich genannt, Claus Vogt, Rainer Adrion und auch Andre Bühler, sowie dem Vereinsbeirat generell.

Ein tiefer Riss geht durch unseren Club. Dieser Riss gefährdet alles, worauf wir zu Recht stolz sind.

Kommt euch das noch bekannt vor? Oder die Aussage hier:

Im Verlauf der vergangenen Monate hat sich ein Kreis um den Präsidenten gebildet, der seine Ziele in einer Art und Weise verfolgt, die unserem Club massiv schadet. Der zuletzt öffentlich über Dritte ausgeübte Druck auf die Mitglieder des Vereinsbeirats ist hierfür ein Beispiel.

Das ist deutlich älter, aber die Aussagen gleichen sich denen von Susanne Schosser und Martin Bizer. Es liegen über zwei Jahre zwischen dem offenen Brief von Thomas Hitzlsperger und den Schreiben von Schosser und Bizer. Wer den offenen Brief nochmal nachlesen mag, kann das bei den Kollegen des Vertikalpass tun. Druck auf Vereinsbeiräte ausüben, keine Transparenz, schlechte Kommunikation. Was haben Hitzlsperger und die zwei zurückgetretenen Vereinsbeiräte miteinander zu tun? Nichts, gar nichts. Sie sind sich noch einige Wochen vielleicht beim VfB einmal über den Weg gelaufen, aber sie können weder unter einer Decke stecken noch irgendwie einer gemeinsamen Opposition gegenüber Claus Vogt und seinen Mitstreitern angehören. Nur warum ähneln sich die Aussagen so? Es haben ja nun auch andere den VfB mittlerweile verlassen. Ähnliche Aussagen, ähnliche Probleme. Gehören jetzt also alle, die den VfB verlassen oder ihre Funktion aufgegeben haben, zu einer großen Verschwörungsgruppe, die dem Präsidenten und seinem Team schaden möchte? Idealerweise vom Freundeskreis und Daimler gesteuert?

Was manche vergessen, dass Bizer und Schosser, wie auch Christian Riethmüller ja nicht „Gegner“ des Präsidenten waren. Sie haben in der Datenschutzaffäre sich deutlich auf die Seite von Claus Vogt gestellt. Es gab ein gemeinsames Schreiben, eine Aufforderung zum Rücktritt von Rainer Mutschler (nachzulesen auf z.B. Twitter). Was haben sie mit Pierre-Enric Steiger zu tun, der das Rechtsgutachten in Auftrag gegeben hat? Alles die „anderen“, die „Bösen“, die einen Sturz des Präsidenten wollen? Bertram Sugg der im Aufsichtrat ausgebootet wurde, gehört der auch dazu? Wir haben also lauter unterschiedliche Menschen, die teilweise wenig miteinander zu tun hatten, aber sie eint eines: sie haben Probleme mit dem Umgang, der Kommunikation, der Transparenz und eben keiner konstruktiven Zusammenarbeit. Da können sich der Vereinsbeirat und Rainer Adrion in ihren Schreiben und Michael Astor auf Twitter zwar hinstellen und sagen, dass das alles nicht stimmt und alles von sich weisen, von der besten/einer guten Gremienarbeit sprechen, die es je gab. Einzig und alleine, wer kann das noch glauben.

Das kommt mir vor wie beim dem alten Witz als die Radiodurchsage „es kommt ihnen auf der A8 ein Geisterfahrer entgegen“ kommt und die Reaktion „Einer? Hunderte!“ ist. Vielleicht sollten sich die Beschuldigten doch einmal überlegen, ob es vielleicht auch ein bisschen an ihnen liegt und nicht nur an den vielen anderen, denen der VfB auch am Herzen hängt. Auch wenn dies oftmals versucht wird so darzustellen, es gibt nicht „die Opposition“.

Die Unstimmigkeiten gab es schon lange vor dem Thema, um das sich aktuell so viel dreht: die möglichen Verstöße der Vereinsbeiräte Schlecht und Bühler. Wie das so oft bei rechtlichen Dingen ist, ein Gutachen, eine rechtliche Einschätzung ist je nach Auftraggeber anders gefärbt. Daher überrascht es wenig, dass die VfB internen und exteren Einschätzungen wohlwollender sind, wie jene, die nicht vom VfB beauftragt wurden. Das Vereinsbeiräte da vielleicht nicht mit zufrieden sind, finde ich legitim und den Mitgliedern gegenüber auch absolut ehrenwert. Nun, so wurde es uns kommuniziert, hat man beschlossen, dass man die Einschätzung der VfB Anwälte zu mitzutragen hat, auch nach außen. Wenn man aber davon einfach nicht überzeugt ist, bei Susanne Schosser und Martin Bizer war das wohl der Fall, ja dann kann man da zwar – notgedrungen – zustimmen bei der Entscheidung, aber zufrieden und glücklich wird man damit nicht. Vielleicht hat man das Gefühl es den Mitgliedern oder sich selbst schuldig zu sein, eine zufriedenstellende Antwort zu erhalten. Wenn das nicht mehr möglich erscheint, man intern gegen eine Wand ankämpft, dann tritt man auch den Gang an die Presse/Öffentlichkeit an. Ist das der gewünschte Weg? Nein. War es der letzte Ausweg? Vermutlich ja. Du kannst nach außen sagen, wir haben ein Burgfrieden, nur wenn der halt nicht mit Zustimmung aus voller Überzeugung von allen getragen wird, dann ist das ein sehr brüchiges Konstrukt.

Die Gegendarstellungen des VfB (Vereinsbeirat und Adrion) lassen bei genauem Lesen, vor allem zwischen den Zeilen, doch einige Rückschlüsse zu. Generell werden die Anschuldigen von sich gewiesen, aber die Anschuldigung Rainer Adrion hätte den Kritikern gesagt „diejenigen die den Standpunkt des Präsidenten nicht teilen, doch die Konsequenzen ziehen sollten“ wurde nicht direkt widersprochen. Auch das „Kommunikationswege eingehalten“ (Aussage Vereinsbeirat) werden müssen, das also ein Vereinsbeirat nicht einfach Kontakt zu Mitgliedern der AG aufnehmen kann, ohne bei den Vorsitzenden/Präsidium eine Genehmigung zu haben, wurde bestätigt. Es wurde nur netter beschrieben, eben mit dem Hinweis auf Regeln und Kommunikationswege. Seit den Briefen ist Michael Astor aktiv auf Twitter unterwegs. Erst einmal ein Fakt den ich sehr begrüße, nachdem sich ein anderer, früher sehr aktiver Twitterer des e.V., sehr zurückgenommen hat. Astor hat auf viele meiner Tweets reagiert und geantwortet, als ich wieder – ja mache ich gerne – überspitzt formuliert habe.

Zudem wurden von den „Anderen“ Unwahrheiten verbreitet, die widerlegt wurden. #VfB

Michael Astor (Twitter)

Nun weiß ich bis heute nicht was widerlegt ist, was die Unwahrheiten sind. Für die Verstöße gibt es unterschiedliche Gutachten/rechtliche Einschätzungen, daher kann man meiner Meinung nach noch nicht sagen, was nun Wahrheit oder Unwahrheit ist. Die Anschuldigungen in den Briefen wurden nicht widerlegt, es wurde widersprochen. Ein kleiner aber feiner Unterschied. Ich bin der festen Überzeugung, dass beide zwar drastisch formuliert, aber in ihren Schreiben nicht gelogen haben, so wie es unser ehemaliger CEO auch nicht getan hat. Sie wurden als Lügner*in hingestellt. Denn wer nicht die Wahrheit sagt oder Unwahrheiten verbreitet, der lügt. Das Framing funktioniert aber nicht. Für mich stehen hier Aussage gegen Aussage, bzw. Rechtsgutachten gegen Rechtsgutachten.

Den noch aktuell Verantwortlichen wünsche ich, dass sie sich mal etwas mehr hinterfragen, Thema Geisterfahrer. Dem Verein wünsche ich, dass etwas Ruhe einkehrt und mit der Rückkehr der Bundesliga der Fokus auf das Sportliche gelenkt wird. Die Themen sind aber nicht vergessen und werden wieder auf den Tisch kommen und es dann hoffentlich im Sinne von Rainer Adrion läuft und „diejenigen […] die Konsequenzen ziehen sollten“ dies auch tun. Hoffentlich spätestens nach dem Klassenerhalt.

VfB

Völlig losgelöst

Na, ihr erwartet doch jetzt, dass ich die Entscheidungen von Wehrle und Vogt als völlig losgelöst von der Realität und von dem was sich viele Fans wünschen bezeichne. Prinzipiell liegt ihr da da gar nicht so falsch, aber das soll heute nicht das Thema sein. Mir geht es viel mehr darum die Entscheidungen und die Personen losgelöst zu betrachten, auch wenn mir das zugegeben nicht einfach fällt. Natürlich werden Labbadia und Wohlgemuth immer mit Wehrle und auch der Zustimmung durch Vogt und den Aufsichtsrat (nicht alle!) verbunden bleiben.

Gleich vorweg, wenn Labbadia mit dem Team die Klasse hält, dann ändert das nichts daran die Entscheidung und Wehrle weiter zu kritisieren. Auch wenn Ubina dann wieder einen Artikel schreiben wird und auf die Schlange von der Mercedesstraße bis zur Geschäftsstelle wartet, mit Fans, die sich bei Wehrle (und Vogt) entschuldigen müssen. Nur weil das kurzfristige Ziel erreicht ist, heißt das noch lange nicht, dass wir uns mittelfristig besser aufgestellt haben. Eine Entscheidung für einen gewissen Herr Korkut sollte uns gelehrt haben, eine solche Trainerentscheidung noch nicht nach einigen Monate zu bewerten. Die Wahrheit folgt dort in der Regel mit etwas Abstand. Zur Sicherheit: wir brauchen dann auf einer MV im Jahr 2023 auch kein Bonbon mit einer Vertragsverlängerung bis 2026.

Schauen wir einmal auf Fabian Wohlgemuth. Sein erster Auftritt war solide, paar Floskeln, der Versuch mit dem „ich hab nicht viele lächeln sehen“ fand ich persönlich eher so semi. Das die Jungs bei der Vorstellung des neuen Trainers vielleicht nicht gerade um die Wette strahlen ist irgendwie verständlich – außerdem wer hat schon jeden Tag einen guten Tag. Aber ansonsten merkt man ihm an, dass er sich auf mehr Medienpräsenz, mehr Fragen und mehr im Scheinwerferlicht gewöhnen muss. Paderborn dürfte hier eine andere Liga sein. Nicht nur von der fußballerischen Zugehörigkeit. Versuchen wir kurz auszublenden, dass sein Vorgänger Sven Mislintat war. Nach einem Michael Reschke oder Robin Dutt hätten wir uns über einen in der zweiten Liga sehr gut arbeitenden Sportdirektor vermutlich sehr gefreut. In Paderborn hat er mit überschaubaren Mitteln und klugen Transfers eine offensiv spielende Truppe auf die Beine gestellt. Am Ende der Saison wurden die besten Spieler verkauft (kommt mir irgendwo her bekannt vor) und irgendwie ging es doch wieder weiter. Dass er bei der Trainerentscheidung kein Wort mitreden konnte und versuchte die Frage auf der Pressekonferenz halbwegs zu umschiffen. Geschenkt. Das war nicht sein Fehler, sondern der von Wehrle (und Khedira), der sich schon lange auf Labbadia festgelegt hatte. Ich finde, der Mann hat eine faire Chance verdient und kann sich mit einer möglichen Vertragsverlängerung von Silas schon gleich mal in die Herzen der VfB-Fans bringen. Ansonsten bin ich sehr gespannt wie er seine Art zu transferieren in die Bundesliga überträgt, da dritte und zweite Liga nun nicht mehr die passenden Jagdgefilde sein dürften.

Bei Bruno Labbadia fällt mir das mit dem losgelöst schon deutlich schwieriger. Zu viel Vorgeschichte hier beim VfB, zu viel schlechte Erinnerungen an katastrophalen Fußball. Das Argument, welches Labbadia selbst auf der Pressekonferenz brachte, dass er ja der letzte Trainer war, mit dem sich der VfB für den internationalen Fußball qualifiziert hatte. Richtig. Aber. Labbadia hatte hier übernommen mit einer Mannschaft, die in der Vorsaison noch im CL-Achtelfinale stand. Nur so zur Einordnung. Wir hatten also einen Kader, mit dem man schon theoretisch international spielen konnte, heute stellt sich die Situation natürlich ganz anders da. Jugendarbeit. Wehrle war sich nicht zu schade Timo Werner und Antonio Rüdiger zuzuschreiben. Bei Werner ist das schlichtweg eine Frechheit, der über alle Wettbewerbe hinweg wenige Minuten unter Labbadia im Einsatz war und an Rüdiger kam selbst Labbadia schlichtweg nicht vorbei. Beide hatten die Fritz-Walter-Medaille in Gold gewonnen – sooo viel braucht man da nun nicht mehr entdecken. Aber auch Labbadia wollen wir zuschreiben, dass sich jemand in zehn Jahren verändern kann, wie Marc von HerthaBase uns im BrustringTalk erzählte. Denn in Berlin kamen nach dem Klassenerhalt doch einige Jugendspieler zu ersten Einsätzen in der Profimannschaft. Selbst fußballerisch, siehe ansatzweise in Berlin und vor allem in seiner zweiten Saison in Wolfsburg kann es besser aussehen, wie eine Spieleröffnung Ullreich auf Harnik (oder ins Aus). Die Themen frühes Training dreimal die Woche (ja, das freut ein gewisses Klientel, welches sich immer ne harte Hand wünscht) und andere Aussagen in der Pressekonferenz tue ich mich eher schwer. Es hörte sich teilweise so an, als ob der VfB abgeschlagen auf dem letzten Platz stehen würde und ein Klassenerhalt ein Fußballwunder wäre. Ich will es so sagen: mir wäre es lieber gewesen Bruno hält uns die Klasse, dicke Prämie (die gibt es ja so oder so) und dann neuer Trainer. Losgelöst, ich stelle mir vor Bruno wäre hier noch nicht Trainer gewesen, Wehrle hätte ihn nicht eingestellt, Vogt das nicht durchgewunken: viel Erfolg für den Klassenerhalt, Bruno.

Das die zwei „Neuen“ auf der Pressekonferenz noch die beste Figur abgegeben haben, ist leider auch bezeichnend. Wehrle habe ich nur wahrgenommen, dass er sich von Phrase zu Phrase gehangelt hat und sämtliche Bullshit-Bingo-Kärtchen wohl am Ende voll waren. Ja, ich bin voreingenommen, aber da war nur heiße Luft und es war zu erkennen, dass der Weg aktuell nur daraus besteht, irgendwie die Klasse zu halten und sich dafür finanziell für einen Trainer mit Team weit aus dem Fenster zu lehnen. Ihr wisst schon. 40 Mio. Was machen wir eigentlich wenn wir absteigen, dann haben wir das Problem mit den 40 Mio und noch viel Geld für Labbadia verbrannt. Auch bei ihm hörte es sich so an, als ob das rettende Ufer zehn Punkte entfernt wäre und wir noch fünf oder sechs Spieltage hatten. Ein Blick auf die Tabelle zeigt mir, natürlich ist die Situation nicht schön, aber noch weit weg davon aussichtslos zu sein. Auch vergessen, wie das Team zusammen mit vollem Einsatz sich zum Sieg gegen Hertha oder Augsburg gekämpft hat. So arg am Ende, kann die Mannschaft meiner Meinung nicht sein, sonst wären solche Siege des Willens nicht möglich gewesen, das haben aber die Drei ignoriert. Von Wehrle im speziellen, ein kurzer Dank an Mislintat, irgendein warmes Wort. Nichts. Schlechter Stil. Mal wieder. Wie bei der Pressekonferenz mit Khedira, Lahm und Gentner. Kommunikation seit Wochen, ja seit Monaten: Glatte 6. Setzen.

Also, Fokus auf das sportliche, Unterstützung für das Team (immer), faire Chance für Wohlgemuth und so gut es geht für Labbadia. Die Herren Wehrle und Vogt kommen aus der ganzen Nummer der letzten Monate nicht mehr raus, auch wenn die Klasse gehalten wird. Das kann ich dann völig losgelöst betrachten. Ging schon bei Dietrich und dem Klassenerhalt unter Korkut.

VfB

Wenn der Vorhang fällt

sieh hinter die Kulissen
die Bösen sind oft gut
und die Guten sind gerissen.

So sang es der Freundeskreis, nein nicht der Freundeskreis, der richtige und einzige sinnvolle Freundeskreis aus Stuttgart, schon im Jahr 1997. Da stehen wir jetzt im Jahr 2022 und die „Guten“ beim VfB haben ihre Maske fallen lassen. Sven Mislintat ist seit einigen Tagen Geschichte. Natürlich konnte man sich, trotz markgerechtem Angebot, nicht auf eine Verlängerung des Vertrages einigen. Es war keine Überraschung mehr. Die einzige Überraschung war es noch, wann die Trennung stattfindet. Man kann mit Sicherheit über die Vertragsgestaltung sprechen, die Sven Mislintat nicht so ganz schlecht gestellt hat – warum sich der ehemalige Sportdirektor aber das ein oder andere Extrarecht vertraglich verankern hat lassen – das haben wir mit der Vorstellung von Bruno Labbadia hautnah miterleben dürfen. Hand aufs Herz, welche*r Arbeitnehmer*in unterschreibt einen Vertag, der dich schlechter stellt wie zuvor – sei es finanziell oder inhaltlich. Eben. Und das die Zeichen nicht auf Zusammenarbeit gestellt waren, musste eigentlich spätestens seit der Pressekonferenz mit Gentner, Lahm und Khedira klar gewesen sein. Selbst schon bei der ersten Vorstellung von Wehrle, lächelte er das das Thema mit den Verlängerungen von damals Matarazzo und Mislintat mehr oder weniger weg. Das „entspannt euch doch ein bisschen“ wird uns Fans noch sehr lange nachhängen. Zeigt im übrigen, wie unsensibel und kommunikativ beschissen Wehrle hier arbeitet. Wer sich mit den letzten Jahren des VfB beschäftigt hat, sollte wissen, warum sich VfB Fans eher eben nicht entspannen, wenn es um solche Themen geht.

Sie tun immer so harmlos, die Herren Wehrle, Vogt und Co, aber sie wissen genau was sie tun und was sie wollen. Auch wenn es einige immer noch abtun, die Nichtverlängerung von Mislintat war kein Resultat der letzten Wochen und Monate, das stand schon länger auf dem Plan. Zu viel Meinung, zu viel Stärke, vielleicht auch zu viel Beliebheit strahlte der Sportdirektor aus. Eine starke Persönlichkeit, ein starker Angestellter mit Meinung – damit können nur starke Vorgesetzte umgehen, ein Alexander Wehrle ist das nicht. Verschwörungstheorie! Werden jetzt vielleicht wieder einige rufen. Schaut euch die Pressekonferenz zur Vorstellung von Wehrle an, schaut euch die Pressekonferenz mit Khedira, Gentner und Lahm an oder auch Auftritte in Sport im Dritten. Es gab nie eine klare Ansage, dass unbedingt verlängert werden soll. Weglächeln, Wischiwaschi-Aussagen. Wer wirklich mit seinem Sportdirektor weiterarbeiten möchte setzt ihm nicht drei komplett unerfahrende Berater und Mitarbeiter vor die Nase – ohne darüber mit ihm zu sprechen oder ihn zu informieren. Das ist Mobbing, ein provozierter Abgang. Nichts anderes. Einer lies es sich auch nicht nehmen und wollte sich im Glanze der ehemaligen Spielern sonnen: Präsident Claus Vogt. Davor hatte man Wochen nichts von ihm gehört und auch die Monate danach war er wieder untergetaucht. Dass er an dem Tag auch offenbart hat, die Entscheidung mit dem Aufsichtsrat durchgewunken zu haben, ohne eine genaue Stellenbeschreibung von Gentner zu kennen, war ein netter Nebeneffekt der Veranstaltung. Selbst bevor Wehrle überhaupt in Stuttgart aufgeschlagen ist, gab es z.B. im Vereinsbeirat schon Personen, die Mislintat deutlich kritisierten. Als dann ehemalige Spieler und der Ehrenpräsident ums Eck kamen und die alte Leier „Erfahrung“ wieder zum Besten gaben, war klar, dass dies nicht zufällig passiert. Wehrle ist der Ziehsohn von Staudt und daher war es wenig überraschend, dass Scorecard-Erwin ihm zur Seite sprang, Interviews gab und sich dann als Ehrenpräsident hinstellte, dass er mit der Entscheidung Mislintat zu entlassen, zufrieden sei. Alles Zufall, ich weiß.

Mit der Präsentation von Labbadia war auch klar, warum Mislintat und Wehrle keinen gemeinsamen Trainer finden konnten. Zu unterschiedlich die Ansätze. Auf der einen Seite der Versuch weiter innovativ, modern und zeitgemäß zu handeln, auf der anderen Seite der vermeintliche Griff zur Sicherheit, zur Erfahrung, aber eben auch zur kompletten Austauschbarkeit. Der VfB war noch vor nicht allzu langer Zeit ein spannendes Projekt, mit jungen Spielern, mit einem modernen Trainer. Natürlich lief das vor allem Ende der zweiten Bundesligasaison und in der aktuellen Saison nicht gut. Keine Frage. Aber all was man versucht hat über die 3,5 Jahre aufzubauen wird über den Haufen geworfen. Jetzt also Labbadia, der hier schon einmal scheiterte, eben auch weil junge Spieler sich ihren Einsatz in der Bundesliga verdienen müssen. Eben dieser Labbadia, soll jetzt den Wunsch von Rainer Adrion erfüllen, dass endlich wieder Spieler aus der Region auf dem Platz stehen. Das darf man wirklich bezweifeln.

Und hat irgendeiner unserer Masterclass-Herren mal geschaut wie lange, mit Ausnahme von Matarazzo ein Trainer beim VfB war in den letzten zehn Jahren oder generell Trainer in der Bundesliga angestellt sind? Wer also gibt Labbadia einen Vertrag bis 2025 und vor allem welcher Aufsichtsrat mit seinem Vorsitzenden Claus Vogt winkt das durch? Komplett über den Tisch ziehen lassen? Da wird rumgejammert, dass die AG kein Geld hat, man entlässt Mislintat (Abfindung), holt Wohlgemuth (500K Euro Ablöse) und verpflichtet Labbadia, Trares und Kern. Dazu kamen die Beraterjobs von Khedira und Lahm, ab Januar Gentner und Cacau hat ja auch noch ein Job bekommen. Wehrle ist wieder auf Kölner Spuren unterwegs – den Verein in den finanziellen Abgrund stoßen. Dazu läuft noch der Vertrag für das Trikotsponsoring am Ende der Saison aus.

Der VfB ist Dank Vogt und Wehrle wieder da gelandet, wo wir vor einigen Jahren schon waren: beim Chaosclub. Die letzten Monate und Jahre konnten wir nach Hamburg, Gelsenkirchen oder Berlin schauen und schmunzeln, heute lacht man wieder über uns. Der Verein und die Fans sind gespalten, mehr fast wie zu den Zeiten von Dietrich. Es gibt eine Petition (Ergänzung: „Aktion“ ist das bessere Wort) eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen, das hatten wir nicht einmal unter Wolle.

Dietrich war der Böse, aber da wusste man woran man dran ist, bei Vogt und Wehrle ist es es andersrum, man dachte eher sie sind die Guten, aber der Vorhang ist gefallen.