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Wo Transparenz?

Der Verein, der Vereinsbeirat und allen voran Präsident Claus Vogt lassen selten die Möglichkeit aus von Transparenz zu sprechen. Damit möchte man alle Mitglieder abholen, informieren und zeigen wie gut und seriös man arbeitet. Genau diese Transparenz vermissen wir Mitglieder aber und es gibt keinen Ausblick auf Verbesserung. Es bleiben Worthülsen. Wie jetzt, bei der Nachwahl des Präsidiumsmitglieds – federführend ist hier der Claus Vogt Freundeskreis – ähm – Vereinsbeirat. Das klingt jetzt etwas giftiger als es sein sollte, aber wir erinnern uns alle gerne, wer – auch wenn es überhaupt nicht seine Aufgabe war – die Stellungsnahme von Claus Vogt unterzeichnet hat, als es darum ging den Einstieg von Porsche und den Wechsel auf der Position des Aufsichtsratvorsitzes abzugeben. Korrekt, der Vereinsbeirat, da kann man also schon von einer gewissen Nähe zum Präsidenten sprechen, ohne ganz falsch zu liegen.

Vor der letztjährigen Mitgliederversammlung gab es den Antrag auf Erweiterung bzw. Ergänzung der Vereinssatzung. Michael Reichl war hier federführend verantwortlich und es ging im Kern darum vor allem die Zirkelbezüge – Vetterleswirtschaft wie wir hier sagen – zu kappen. Gute Ansätze, die vom Vereinsbeirat und seinem Umfeld aber abgelehnt wurden. Wenig überraschend. Wer möchte schon sein Pöstchen aufgeben.

Nun also die Nachwahl des Präsidiumsmitglieds, nachdem Christian Riethmüller das Handtuch geworfen hatte. Im übrigen weiterhin der Einzige, im Gegensatz zu Claus Vogt oder Rainer Adrion, der Konsequenzen aus seinem Handeln gezogen hatte. Ende April kam die Meldung, dass sechs Bewerbungen eingegangen sind und zwei nicht vollständig waren. Soweit so gut, mehr Informationen bedarf es an der Stelle noch nicht. Drei Kandidat*innen sind zur Wahl zugelassen, bzw. dürfen zur Wahl gestellt werden.

Am Wochenende wurde dann die finale Auswahl bekanntgegeben. Es wurden zwei Kandidaten. Warum nur zwei und warum diese zwei ausgewählt wurden, die anderen nicht. Kein Wort dazu. Kein Wort zu den Kriterien, die vom Vereinsbeirat angesetzt wurden, warum es für einige gereicht hat, für andere nicht und vor allem warum man nicht drei Kandidaten zur Wahl gestellt hat. Für die beiden auserkorenen Bewerber wurden ein paar Sätze geschrieben, irgendwas mit Erfahrung und Eloquenz. Nichts, für mich, handfestes bei dem ich sagen konnte „ah ja klar, logisch, dass man die genommen hat“. Vor allem weil im Gegenzug kein Wort fiel, warum eben die anderen abgelehnt wurden. Keine Transparenz, mal wieder. Bei zwei Bewerbern ist dies vor allem interessant, eben in Bezug auf den Vereinsbeirat und dessen Zusammensetzung. Ein Kandidat war eben Michael Reichl, der die Wünsche auf Änderung der Satzung eingebracht hatte, der u.a. soweit mir bekannt da auch schon in einer Arbeitsgruppe aktiv ist, die sich mit dem Thema befasst. Dazu noch ein alter Bekannter, Martin Bizer. Da war doch was. Richtig, der war einmal Vereinsbeirat, kennt also Gremienarbeit usw. auch gut, wie z.B. der zugelasse Bertram Sugg. Aber, sein Abgang war nicht ohne Nebengeräusche, es hatte gekracht im Vereinsbeirat. Ein offener Brief von ihm mit netten Worten Richtung Vereinsbeirat und Claus Vogt. Wenig überraschend – für mich – dass er nicht berücksichtigt wurde. „Vermutungen“ werden nun einige sagen. Absolut richtig. Genau an dem Punkt hätte der Vereinsbeirat gut daran getan, die Entscheidungen konkreter und genauer zu begründen, um genau solchen Vermutungen entgegenzutreten. Thema: Zirkelbezüge. Aber mal wieder: Chance vertan und Transparenz bleibt nur ein nettes Werbewörtchen wie das Wort „Freiheit“ auf CDU Plakaten.

Wie darf man die zwei Herren nun kennenlernen? Beim nächsten Dunkelroten Tisch. Super, leider minimal begrenzte Zahl an Teilnehmer*innen und auf der Plattform von Space Karen, gab es schon genug verärgerte Mitglieder, die keine Zusage für die Veranstaltung erhalten haben. Und sonst? Sie dürfen sich auf der Seite des VfB präsentieren und werden noch im vereinseigenen Podcast sich einigen Fragen stellen dürfen. Hm, nun ja, vielleicht wäre es dem ein oder anderen Mitglied ganz lieb, wenn das etwas neutraler möglich wäre, vielleicht nehmen die Stuttgarter Medien das Thema auch noch auf. Das sich Claus Vogt bei dem Dunkelroten Tisch auch rechtfertigen will, warum er Mitglieder und Investoren angelogen hat, sich die zwei Kandidaten vorstellen sollen und das alles nur in begrenztem Rahmen – ich nenne es mal vorsichtig: etwas unglücklich. Wenig Zeit, wenig Mitglieder, viel Inhalt.

Daher bleibt für mich weiterhin nur die Frage „Wo Transparenz?“.