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A pain that I’m used to

Oder: Oh shit here we go again. Es gibt gerade vermutlich zig Umschreibungen, die die Gefühlswelt der VfB Fans in Bezug auf die Relegation ganz gut zusammenfassen. Selbst mit drei Nächten Abstand kann ich es immer noch nicht fassen, dass die Mannschaft die so gute Ausgangsposition so leichtsinnig weggeworfen hat. Man kann leider nicht mal sagen, wenn es drauf ankommt, dann liefern sie nicht. Das stimmt nicht, sonst wäre ein 4:1 in Mainz noch am Spieltag zuvor nicht möglich gewesen. Nein, immer wenn man das Gefühl hat, sie können etwas verspielen, dann versagen die Nerven, fehlt die Qualität im Kopf oder in den Füßen – was auch immer es ist. Vermutlich könnten ganze Psychologie-Semester ihre Abschlussarbeit über den VfB schreiben und würden trotzdem nicht zu einer Lösung kommen, was uns seit Jahren begleitet und kein Trainer aus der Mannschaft bekommt. Das etwas verspielen ist das was mir die größte Sorge macht, man stelle sich einen Sieg im Hinspiel vor, ein 2:0 oder ein 3:1 – es wäre ja wieder nur die Frage, wie der VfB auch das verkacken würde.

Hilft aber alles nichts, jetzt also Relegation, die ja laut Alex Wehrle „auch Spaß machen kann“. Genau in solchen Momenten merkt man wieder, wie fehl am Platz Wehrle beim VfB ist. Er versteht nichts, gar nichts von den Gefühlen und Erfahrungen der VfB Fans, was uns beschäftigt oder was uns über die Jahre geprägt und halt immer wieder enttäuscht hat. Die Vergangenheit hat uns gelehrt, Verantwortlichen nicht zu viel zu trauen, da ist ein „entspannt euch mal“ halt wenig hilfreich, wenn man Entscheidungen verteidgen möchte. Es ist schön, wenn die Relegation für Wehrle in Köln toll war, aber wir sind der VfB, wir sind das einzige Bundesligateam, das in den letzten Jahren das Duell Bundesliga vs. Zweite Bundesliga verloren hat. Naja, zwei Unentschieden, aber gereicht hat es nicht. Trotz Gomez und anderen. Daher macht die Relegation halt für VfB Fans keinen Spaß, es reißt Wunden auf, es macht sich einfach nur Panik breit, wieder zu scheitern. Das versteht ein Alex Wehrle nicht, sonst würde er nicht immer wieder in solche Fettnäpfchen treten, die mit den Gefühlen und Emotionen der VfB Fans spielen. Nicht nur wegen dieser Aussagen ist Wehrle für mich untragbar.

Natürlich hat es die Mannschaft gegen Hoffenheim verkackt. Keine Frage. Der Hauptgrund wieso wir aber am 34. Spieltag überhaupt in dieser Scheiß Situation waren, weil Alex Wehrle in dem Vakuum ohne Sportdirektor auf eigene Faust Bruno Labbadia verpflichtet hat. Der Labbadia, der in elf Spielen genau einen Sieg geholt hat. Man stelle sich vor Michael Wimmer hätte weitermachen dürfen oder Sebastian Hoeneß wäre zu dem Zeitpunkt geholt worden. Vermutlich, ja wissen kann man es nicht, aber die Punkteschnitte der zwei sprechen schon eine gewissen Sprache, hätten wir genug Abstand auf den Relegationsplatz gehabt. Alleine für diese Meisterleistung gehört Wehrle direkt vor die Türe gesetzt und mit ihm auch Claus Vogt, der via Präsidalrat bzw. Aufsichtsrat diese Entscheidung abgenickt hat.

Relegation kommt vom lateinischen „relegatio“, Ausschließung. Egal wie die Relegation für den VfB ausgeht, eines sollte klar sein: ausgeschlossen werden müssen die beiden Herren Vogt und Wehrle vom Verein für Bewegungsspiele so schnell wie möglich. Die Größe bei einem Abstieg von alleine zu gehen, werden beide wohl nicht haben.

Ein Kommentar

  1. Guter Text, der auch meine Stimmungslage trifft.

    Sehe das Spiel am Samstag allerdings nicht so negativ. Ja, die Mannschaft hatte etwas zu verlieren, und die Taktik von Sebastian Hoeneß war wohl, aus einer gewissen Spielkontrolle heraus agieren zu lassen. Aber hochwertige Torchancen waren dennoch zur Genüge da, wurden dieses Mal nur nicht genutzt. So etwa passiert aber jeder Mannschaft, selbst den Unaussprechlichen von der Isar. Insofern bin ich schon zuversichtlich, was die Relegation gegen den HSV angeht.

    Was für mich momentan viel schlimmer ist: Die Herren Vogt und Wehrle (und Adrion nicht zu vergessen!) werden vermutlich noch nicht einmal die Größe besitzen, bei erfolgreicher Relegation zu gehen. Sondern dann IHREN weder den Mitgliedern noch der Öffentlichkeit kommunizierten und möglicherweise gar nicht klar definierten Weg weitergehen.

    Sie werden vermutlich weiter am Kader herumdilettieren und die noch vorhandenen Werte, die Sven Mislintat mit den Potenzialspielern geschaffen hat, in Handgelder und Gehälter für erfahrene Spieler von den Ersatzbänken anderer Bundesligisten stecken.

    Wenn wir Pech haben, werden sie erst gehen, wenn kein Geld mehr vorhanden ist, das man ausgeben kann. Und der Club dann für Jahre am Ende ist.

    So steht es leider zu befürchten.

    Es macht mich immer noch fassungslos, wie es möglich ist, dass bei einem Fußballclub Leute an die Macht kommen (gewählt werden!) und dann praktisch jedes ihrer Wahlversprechen brechen – und der große Aufschrei im Stadion und auch sonst bleibt aus.

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