Erst einmal nochmals vorneweg: Alles Gute und viel Erfolg beim VfB Stuttgart, Tayfun Korkut. Dazu das notwendige Quäntchen Glück und was sonst noch zu einem erfolgreichen Trainerjob dazugehört. Das alles wünsche ich wirklich ohne jegliche Ironie.
Vermutlich liest Korkut besser nicht nach, was in den sozialen Medien über ihn geschrieben worden ist. Und ja, sein Lebenslauf macht es einem auch sehr schwer positive Ansätze in seiner Verpflichtung zu sehen. Hannover 96, 1. FC Kaiserslautern und Bayer Leverkusen – ruhmreich oder erfolgreich war keine seiner Stationen. Wir hatten schon einmal einen Trainer (gut vermutlich noch ein paar mehr), der nicht direkt mit offenen Armen aufgenommen worden ist, Armin Veh. Der Vergleich hinkt vielleicht ein bisschen – aber vielleicht passiert ja was mit dem wir alle nicht rechnen und der VfB rettet sich noch irgendwie. Strohhalm und so.
Kommen wir zu meinen speziellen Freunden Wolfgang Dietrich und Michael Reschke. Die „sogenannten“ Führungskräfte beim VfB. Ihr seid es nicht, in jedem sinnvoll geführten Wirtschaftsunternehmen würde man euch vor die Türe setzen. Führung, was stelle ich mir da vor. Nehmen wir als Beispiel einen ganz wichtigen jungen und dynamischen Angestellten einer Firma. Dieser kommt zu seinem Vorgesetzten, weil er aktuell eine Phase hat in der erst nicht mehr gut läuft. Das Team zieht nicht mehr mit, die Ergebnisse waren auch schon besser. Die Führungskraft weiß aber, dass es dieser Angestellte fachlich total drauf hat (menschlich soweit man es feststellen konnte auch). Der Außenwelt wurde inklusive dem Chef von der Firma auch mitgeteilt, dass man mit dem wichtigen Angestellten lange und gut zusammenarbeiten möchte. Dieser Angestellte kommt nun eben zur Führungskraft, etwas ausgepowert, etwas entmutigt – was tue man? Logisch, man nimmt dieses Gespräch natürlich direkt zum Anlass, den Angestellten vor die Türe zu setzen – natürlich noch einstimmig vom Vorstand beschlossen. Genau das Herr Reschke und Herr Dietrich ist Führung nicht. Die wahre Führungskraft sucht das Gespräch mit ihm, sucht Möglichkeiten wie der Angestellte unterstützt werden kann, sucht das Gespräch mit den Mitarbeitern des Angestellten, hört sich Vorschläge an, ob es im Team des Angestellten vielleicht Veränderungen geben müsste.
Und was machen natürlich unsere Leuchten aus Bad Cannstatt? Klar, die Option, endlich Hannes Wolf vom Hof zu jagen – auf den Moment, so hat man das Gefühl, wurde nur gewartet. Das erste Grummeln im Stadion, die ersten negativen Stimmen, das Gespräch mit dem Wolf – die Einladung für den Rauswurf. Anstatt Wolf den Rücken zu stärken, rauszufinden, zu wem der Draht im Team nicht mehr da ist, was man da dagegen tun kann – durch so eine Krise (die erste wohlgemerkt) gemeinsam gehen.
Und nun? Die komplette Euphorie, die gute Stimmung ist – gelinde gesagt – im Arsch, Kader, Trainerteam sind ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Vielleicht retten wir uns irgendwie, vielleicht auch nicht – es bleibt so oder so ein Scherbenhaufen – eine Entfremdung von Fans und Verein. Noch einmal zweite Liga werden die Fans und das Umfeld mit dem VfB so nicht mitgehen und dafür trägt Wolfgang Dietrich den größten Anteil, gefolgt von Michael Reschke.
Für mich bedeutet das: kein Stadionbesuch mehr so lange diese Zwei den Verein führen. Wer ernsthaftes Interesse an einer Dauerkarte im Block 41A hat, möge sich bei mir melden – eine Spende für eine soziale oder sonstige sinnvolle Einrichtung wären eine schöne Sache und würden damit noch was Gutes tun.
Bis dahin bleibe ich fassungslos zurück, wie der VfB Stuttgart innerhalb so kurzer Zeit mit Vollgas an die Wand gefahren wurde.