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Das ehrliche Interview: Ausgabe 1 mit Sven Mislintat

twofourtwo: Hallo Herr Mislintat, es freut mich sehr, dass Sie sich für meine neue Rubrik auf meinem Blog die Zeit für ein paar kurze Fragen genommen haben.

Sven Mislintat: Sehr gerne, du kannst gerne Sven sagen, dann leg mal los, ich muss gleich noch mit einem Berater aus Frankreich telefonieren.

t: Oh, Frankreich scheint ja ein beliebtes Telefonziel für dich zu sein.

SM: Ja, ich habe nicht arg viele Nummern in meinem Telefonbuch, da lande ich halt immer wieder bei den gleichen Beratern. Die meisten kenne ich von meinen Frankreichurlauben und die haben gerade halt aktuell nur sehr junge Spieler unter ihren Fittichen.

t: Das haben einige bereits vermutet. Erstmal so generell, das erste Pflichtspiel steht an, die Vorbereitung ist durch, wie zufrieden bist du mit dem Kader, der Vorbereitung?

SM: Ja, die Vorbereitung (zögert…) lief natürlich nicht optimal mit den ganzen Verletzungen, das war so nicht geplant. Ich mein, schau dir mal den Kader an, lauter junge Spieler ohne Bundesligaerfahrung und die paar wenigen, die schon mal Bundesligaluft geschnuppert haben sind verletzt.

t: Thommy, Gonzalez?

SM: Genau. Ich mein, wie willst du mit dem ganzen Rest, den Ersatzspielern, in der Bundesliga bestehen? Die haben wir eigentlich nur zum Spaß verpflichtet um den Altersschnitt zu senken, nicht als Spieler, die auch mal spielen sollen.

t: Bist du dann nicht von deinen Verpflichtungen überzeugt?

SM: Nicht wirklich, nein. Die hole ich in Abstimmung mit Thomas (Hitzlsperger) und dem Trainerteam nur, damit wir hoffentlich einen entdecken und ich mir das dann auf die Fahnen schreibe kann – du weißt schon – Diamantenauge und so (zwinkert mir zu).

t: Es geht dir also nur um Dich?

SM: Natürlich!

t: Aber wäre es nicht möglich gewesen auch ein bisschen ältere Spieler zu holen, die mehr Erfahrung in der Bundesliga aufweisen können?

SM: Wir schwimmen beim VfB im Geld, die Ausgliederung und die Arbeit von Dietrich und Reschke haben ein gemähtes Wiesle, so sagt ihr in Schwaben doch oder, hinterlassen. Lass dir da nichts einreden! Wir gehen diesen Weg nur, weil wir uns „jung und wild“ auf die Fahnen geschrieben haben. Und das ziehen wir jetzt komplett durch.

t: Ihr fahrt den VfB also mit Absicht an die Wand?

SM: Ja, das kann man so sagen.

t: Puh, vorletzte Frage, ich bin gerade etwas sprachlos, es heißt du würdest die Mannschaft stärker reden wie sie in der Realität ist?

SM: Ja, mache ich nur mit den Spielern die ich verpflichtet habe und wirklich eben nur aus dem Grund, dass es vielleicht mal einer auf den Platz schafft, weil Pellegrino ihn dann bringen muss.

t: und die eigene Jugend?

SM: Die ignorieren wir natürlich absichtlich und zeigen Ihnen keine Perspektive auf. Nicht das noch einer von denen auf die Idee kommt in der Bundesliga spielen zu wollen, die sollen natürlich alle bei anderen Vereinen durchstarten.

t: Jetzt habe ich keine weiteren Fragen mehr. Danke Sven für dieses ehrliche Interview!