Ich muss sagen ich bin erstaunt, es fühlt sich heute Abend gar nicht so schlimm an, wie ich mir das immer vorgestellt habe. Es werden bestimmt wieder sehr traurige Phasen kommen, aber aktuell ist es eher das Gefühl „ich bin froh, dass es endlich vorbei ist“. Ich bin froh, dass die Saison endlich vorbei ist und wir nicht noch den Umweg über die Relegation nehmen müssen und die Chance vermutlich auch noch vertan hätten. Natürlich wären wir alle gerne in der Bundesliga geblieben, natürlich hätten wir alle Bock auf eine Rettung in letzter Minute gehabt. Aber es war diese Saison einfach nicht drinnen, es sollte nicht sein und so erlebe ich zum ersten Mal in meinem Leben bewusste die zweite Liga. Den letzten Ausflug des VfB in das Unterhaus habe ich nur rein körperlich anwesend erlebt, an erinnern habe ich alterstechnisch einfach keine Chance.
Aber warum fühlt es sich heute gar nicht so schlimm an, weil wir uns seit Jahren eigentlich auf den Tag X vorbereitet haben und es klar war, dass er irgendwann kommen wird. Der ganze Verein hat sein Bestes gegeben, dass wir endlich eine Liga runter dürfen. Vier, fünf Jahre wurde alle erdenklichen Fehler gemacht, die ein Verein nur machen kann, damit das große Ziel erreicht wird. Die falschen Entscheidungen, von den falschen Personen auf den falschen Positionen. Der schleichende Untergang begann 2007 nach der Meisterschaft. Im Erfolg macht man in Stuttgart beim VfB schon immer am liebsten die meisten Fehler. Veh und Heldt haben den Grundstein gelegt, den Mäuser, Hundt, Bobic, Wahler, Dutt und zu guter letzt Kramny zu dem Haus des zweiten Abstiegs in der Historie des VfB aufgebaut haben. Es gab gute Phasen, so konnten wir nochmal CL spielen, ein Pokalfinale war uns noch gegönnt, aber das war es dann. Seit fünf Jahren kannte der Verein aber nur noch einen Weg: nach unten. Der Abstieg kam immer näher, Stevens rettete uns zweimal noch den Arsch, dieses Jahr hat es einfach nicht mehr gereicht, was auch an dem verzweifelten Festhalten von Dutt an Kramny gelegen hat. Der VfB war ja immer stark darin einen Trainer nach einer kurzen Niederlagenserie rauszuwerfen, nur dieses eine Mal hielt man – warum auch immer – am Trainer fest. Ja wieso eigentlich? Es wird ein ewiges Geheimnis von Dutt bleiben. Wir haben also lange dafür geübt den Abstieg erleben zu müssen. Im Normalfall macht Übung den Meister, bei uns macht Übung den Abstieg. Und da es sich diese Saison durch die Niederlagen gegen Bremen und Mainz so vehement angekündigt hat, war es am 34. Spieltag vielleicht auch nicht mehr ganz so schlimm.
Neustart, mal wieder und den kann es meiner Meinung nach nur ohne die Herren Kramny, Wahler und Dutt geben – diese Namen stehen für den Abstieg, diese Namen werden für immer mit dem Abstieg verbunden sein. Und keiner dieser Herren sollte auch nur eine Sekunde eine Chance bekommen einen Neustart zu versuchen. Ich hoffe, dass wir endlich mal wieder das Glück haben die richtigen Personen zu finden, die auf den richtigen Positionen sitzen und richtige Entscheidungen treffen. Damit wir nächstes Jahr um die Zeit den Wiederaufstieg feiern dürfen – und das MUSS das Ziel sein, alles andere lasse ich nicht gelten.
Und noch was, ihr lieben Experten, wie Buffy, Bobic, Buchwald und wie ihr alle heißen mögt und wie ihr jetzt alle aus euren Löchern gekrochen kommt: haltet einfach euren Rand. Danke.